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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT INTERVIEW

Im Gespräch mit Prof. Dr. Aloys Misago

Prof. Dr. Aloys Misago und Philipp Keil bei der BW-Burundi Konferenz 2022 in Stuttgart (© SEZ/ Amani Papy).

Unser langjähriger Partner Prof. Dr. Aloys Misago aus Burundi war im November zu Besuch in Baden-Württemberg und bei der SEZ. Im Interview lernen Sie Ihn und seine wichtige Arbeit im Deutschzentrum kennen.

Hallo Herr Prof. Dr. Misago, können Sie sich kurz vorstellen und uns über Ihre Arbeit und das Deutschzentrum in Burundi berichten?

Ich bin Vorstandsvorsitzender des Deutschzentrums in Bujumbura. Das Zentrum wurde 2022 gegründet, aber Deutschkurse gibt es bereits seit 2014.

Im Jahr 2014 kam eine Delegation aus Baden-Württemberg zu Besuch. Damals war ich Dekan des Wirtschaftswissenschaftlichen Institut. Die Delegation hat während der Reise die Umstände gesehen, unter denen wir arbeiten mussten: zu dem Zeitpunkt gab es zwei Lehrkräfte mit einem PHD, die mehr als 2.000 Studierende zu betreuen hatten. Die Delegation hat sich danach dazu entschieden, fünf Studierenden pro Jahr das Angebot zu machen, einen PHD in Deutschland abzuschließen. Das Problem: 2014 konnte ich keine fünf Leute finden, die über ausreichende Deutsch-Kenntnisse verfügten. So schickte ich nur zwei Lehrkräfte nach Deutschland. Diese zwei Lehrkräfte waren meine ersten beiden Deutsch-Studierenden

2015 folgten dann Unruhen in Burundi und die Partnerschaft ist etwas eingeschlafen. Aber 2017 wurde die Partnerschaft wiederbelebt und wir konnten mit 79 neuen Deutschlernenden beginnen. Damals ist die SEZ eingesprungen und finanzierte den ersten Deutschkurs nach 2015. Seitdem wächst die Zahl der Lernenden rasant, so dass wir heute 2540 eingeschriebene Studierende für die Deutschkurse haben. 2014 haben wir „klein“ angefangen – heute haben wir mehrere Campusse, an denen Deutsch gelehrt wird:

  • vier in Bujumbura,
  • drei in Gitega,
  • eine in Ngozi,
  • eine in Rumonge und
  • drei Stellen in Nyanza Lac.

Das Interesse an der deutschen Sprache in Burundi ist so stark gestiegen, dass wir die Teilnehmendenzahl begrenzen müssen. Denn wir haben zwei Probleme:

Das erste Problem ist die geringe Anzahl an Lehrkräften. Die ersten die Deutsch unterrichtet haben, sind diejenigen, die in Deutschland studiert haben und deshalb die Sprache gelernt haben. Als die Zahl der Interessenten stieg, mussten wir die ehemaligen Studierenden mit B1 und B2 motivieren, dass sie auch zu Deutschlehrkräften werden. Heute können wir diesen Bedarf decken.

Das zweite Problem sind die Räumlichkeiten. Von Anfang an haben wir die Räume der Universität genutzt. Auch heute nutzen wir diese Räume oder Räume an Schulen. Das geht aber nur mit Abendkursen. Für das Niveau B2 braucht man mit der Abendschule vier Jahre. Für Interessenten, die es eilig haben, ist das zu langsam. Sie haben zum Beispiel ein Stipendium oder möchten zu ihrer Familie in Deutschland. Diese Menschen können keine vier Jahre lernen. Deshalb bieten wir auch Intensivkurse an, in denen die Studierenden und Schüler*innen von 7:30 bis 12:30 Uhr lernen. Zu diesen Zeiten benötigen aber auch die Institutionen ihre Räume. Also stellt sich für uns gerade die Frage: Wie können wir neue Räume finden, damit wir mit den Intensivkursen weitermachen können?

Danke für diesen Einblick – die Entwicklung von 79 Lernenden zu über 2.500 ist sehr beeindruckend. Aber ja damit gehen natürlich auch andere Anforderungen in Bezug auf die Räumlichkeiten einher.

Es gibt das burundische Sprichwort „Inzira ntibara inkuru – Auf einer Reise begegnet man einer Vielzahl von Geschichten“. Du bist ja schon lange Jahre mit deinen Deutschkursen und auch so Teil der AMAHORO! Landespartnerschaft. Fällt dir eine Geschichte, eine Anekdote aus der Partnerschaft ein, die du erlebt hast und gerne mit uns teilen möchtest?

Das ist eine schwierige Frage, ich habe schon so viel Unterschiedliches in der Partnerschaft erlebt. Könntest du mir eine Richtung geben?

Wie wäre es mit einem Highlight? Oder einer Begegnung, wo du jemand besonderes getroffen hast?

Was mich sehr beeindruckt in der Partnerschaft ist, dass die Partnerschaft nicht nur Zahlen, nicht nur Gebäude sind, sondern eine persönliche Begegnung. Aus der Partnerschaft heraus habe ich sehr viele Freund*innen gefunden, sodass ich, wenn ich nach Deutschland reise, mich wie zuhause fühle. Und ich habe auch erlebt, dass viele Partner*innen sich so wohl miteinander fühlen, dass man sich gegenseitig nach Hause einlädt. Das begeistert mich am meisten an der Partnerschaft.

Meinst du das liegt auch an den Deutschkursen vor Ort? Dass dadurch neue Begegnungen entstehen und Menschen sich austauschen können? Dass dadurch neue Freundschaften und Familien entstehen, weil man sich unterhalten kann?

Ja natürlich. Es gibt viele Deutschlernende, die im Austausch zu Freund*innen werden. Selbst im erweiterten Netzwerk, also Menschen, die schon länger nicht mehr aktiv Deutschkurse besuchen, kommen zu Netzwerktreffen. Es gibt leider wenig Besucher*innen aus Deutschland, die nach Burundi kommen, um die Deutschlernenden kennenzulernen. Aber ich denke in der Zukunft werden auch mehr Interessierte aus Deutschland kommen und dadurch können natürlich neue Freundschaften entstehen.

Vielleicht wird es in der Zukunft dann mehr Austausch in beide Richtung geben …

Ja in Burundi lernen wir Deutsch. Ich träume davon, dass eines Tages deutsche Schüler*innen auch Kirundi lernen werden.

Ja sehr gerne, dann müssen wir hier auch ein Kirundi-Zentrum aufbauen und vielleicht haben wir dann auch eines Tages über 2000 Schüler*innen, die Kirundi lernen.

Ja es würde schon reichen, wenn Schulen oder Unis freiwillige Kirundi-Kurse anbieten würden.

Genau, dann könnte man im Austausch mit beiden Sprachen sprechen – Deutsch und Kirundi. Das ist eine schöne Idee.

Unsere letzte Frage geht in eine ähnliche Richtung, hast du einen Wunsch für die Partnerschaft?

Ja, ich wünsche mir noch mehr Hin und Her in der Partnerschaft. Oft ist es noch eine Einbahnstraße. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass auch im Bereich Kultur oder Wirtschaft mehr hin und her passiert. Dass zum Beispiel die Partnerschaft sich für mehr Unternehmen einsetzt, die in Burundi ansässig werden.

Für mehr Austausch, mehr Hin und Her setzen wir uns gerne weiterhin ein. Danke für dein Engagement und das Interview!

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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT SEZ

Zwei Feste zum 40. Geburtstag – Jubiläum der AMAHORO! Landespartnerschaft

Seit mehr als 40 Jahren verbindet die AMAHORO! Landespartnerschaft Menschen zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Anlässlich dieses Jubiläums lud die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) am 13. November 2024 zu zwei Feiern ein: in Stuttgart und Bujumbura.

Wir schreiben das Jahr 1984. Stevie Wonders „I Just Called to Say I Love You“ ertönt aus den Radios und erobert die Charts. Doch nicht nur Wonder feiert in diesem Jahr einen Meilenstein, sondern auch die AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi: Es ist das Jahr, in dem die Partnerschaft das Licht der Welt erblickt. Heute, im Jahre 2024 schlägt das Herz dieser Partnerschaft stärker denn je. Zahlreiche Menschen aus beiden Regionen engagieren sich tagtäglich in verschiedenen Bereichen: von Bildung über Gesundheit bis hin zur Forschung.
Um dieses Engagement zu feiern und auf die letzten 40 Jahre zurückzublicken, veranstaltete die SEZ am 13. November 2024 zeitgleich in Bujumbura und Stuttgart zwei Jubiläumsfeiern. 

„Erst heute Nachmittag bin ich von einer Dienstreise zurückgekehrt. Aber ich bin froh, dass ich es geschafft habe, an dieser Feier teilzunehmen. Wenn du den Geburtstag deines Partners verpasst, hast du ein Problem. Auch wenn es keine Ehe ist, feiern wir heute doch eine langjährige Partnerschaft.“
So verglich Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit der Republik Burundi, die AMAHORO! Landespartnerschaft anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten in Bujumbura. In der deutschen Botschaft Burundi wurde ein besonderer Abend voller Erinnerungen und Austausch gefeiert. Bei mitreißender Musik und einer ausgelassenen Stimmung blickten die Gäste auf die vergangenen vier Jahrzehnte zurück.

Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Anwesenheit von Prof. Emile Mworoha, einem der Gründerväter der Partnerschaft. Prof. Mworoha brachte als gemeinsames verbindendes Element beide Veranstaltungen zusammen: Er nahm persönlich an der Feier in Burundi teil und richtete gleichzeitig eine inspirierende Videobotschaft an die Gäst*innen in Stuttgart. Seine Worte zur Landespartnerschaft können Sie auf unserem Youtube-Kanal anhören. Mehr zu den Anfängen der AMAHORO! Partnerschaft und  Prof. Emile Mworoha erfahren Sie hier.

Eine Reise durch die Geschichte: 40 Jahre AMAHORO!

Der burundische Musiker, Arthur Niyimpaye, eröffnete den Abend musikalisch. Die Schirmherrschaft des Abends übernahm Astère Hatungimana, Vorsitzender der Burundischen Diaspora in Deutschland e.V. Der Verein agiert seit jeher als Brückenbauer zwischen den beiden Regionen und trägt durch sein Engagement maßgeblich zur Stärkung der Beziehungen bei.
Unter dem burundischen Sprichwort „Inzira ntibara inkuru – Auf einer Reise begegnet man einer Vielzahl von Geschichten“ ließen die Engagierten die vergangenen vier Jahrzehnte Revue passieren, in denen unzählige Begegnungen und Projekte zwischen Menschen aus Baden-Württemberg und Burundi entstanden. Der Schwerpunkt der Jubiläumsfeier lag auf der Zivilgesellschaft, die seit jeher den Kern der AMAHORO! Partnerschaft bildete.

Im Anschluss an das Festprogramm erwartete die Gäst*innen ein Benefizkonzert mit dem Kammerorchester Camerata Europeana. Unter der Leitung von Radoslaw Szulc präsentierte das Orchester Werke großer Meister: Neben Händel waren auch Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“ und Rimski-Korsakows „Scheherazade“ zu hören. Solistische Beiträge von Anissa Baniahmad (Flöte), Tamara Bueno de la Torre (Sopran), Bernhard Lörcher (Cello) und Doren Dinglinger (Violine) brachten einen musikalischen Hochgenuss.

Die Spendeneinnahmen des Abends kamen Projekten aus der AMAHORO! Partnerschaft zugute, wie dem Bildungsprojekt zu nachhaltiger Landwirtschaft und Mikrofinanzierung für Kleinbäuerinnen in Kirundo und Muyinga, durchgeführt vom Verein Burundi und Wir e.V.

Bildliche Eindrücke von den Jubiläumsfeiern:

Arthur Niyimpaye eröffente die Jubiläumsfeier in Stuttgart (©SEZ/Fotonoid).

Astère Hatungimana, BDD e.V., war Schirmherr (©SEZ/Fotonoid).

Doren Dinglinger bezauberte das Publikum mit der Violine (©SEZ/Fotonoid).

Steffen Müller, GESTE, Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit der Republik Burundi, und Carsten Hölscher, deutscher Botschafter, reichten sich im Sinne der Partnerschaft die Hände (©SEZ).

Dr. Rainer Schach, Acquiline Schach und Schwester Joséphine unterhielten sich bei der Jubiläumsfeier (©SEZ).

Eine Band sorgte für gute Stimmung (©SEZ).

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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT INTERVIEW

Im Gespräch mit Prof. Émile Mworoha

Prof. Dr. Émile Mworoha hatte gemeinsam mit Erich Schneider die Vision einer Partnerschaft (Screenshot: SEZ)

Erfahren Sie im Gespräch mehr zu den Anfängen der AMAHORO! Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi.

Prof. Émile Mworoha wurde in Kayanza geboren. Er war Lehrer und schloss an der Universität einen Master in Geschichte ab. Sein Fokus in der Doktorarbeit lag auf der Geschichte der Region der Großen Seen, die den Titel „Institutionen, Riten und staatliche Strukturen im Afrika der Großen Seen“ trug. Eine seiner bedeutenden Publikationen war „Peuples et rois de l’Afrique des lacs: Le Burundi et les royaumes voisins au XIXe siècle“. In den 1980er Jahren war Mworoha Präsident der Nationalversammlung von Burundi. In dieser Zeit reiste er nach Baden-Württemberg und initiierte gemeinsam mit Erich Schneider, Landtagspräsident a. D., die AMAHORO! Landespartnerschaft.

Prof. Mworoha, Sie sind einer der Gründerväter der Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Während Ihrer Reise nach Baden-Württemberg trafen Sie den damaligen Präsidenten des Landtages, Erich Schneider. Wie kam es zu dieser Reise und können Sie die Anfänge dieser Partnerschaft beschreiben?
Im Jahr 1984, während meines Besuchs in Baden-Württemberg, kam mir eine wunderbare Idee, die ich gemeinsam mit meinem Freund Erich Schneider entwickelte: eine Partnerschaft zwischen der Provinz Kayanza in Burundi und dem Land Baden-Württemberg ins Leben zu rufen und zu fördern. Diese Vision nahm schnell Gestalt an. Wir haben also die Partnerschaft begonnen.

Sie begann damit das Kunsthandwerk in Kayanza zu fördern, das sich durch die Unterstützung Baden-Württembergs zu einem Kunsthandwerkszentrum entwickelte. Auch im Gesundheitswesen konnten wir wichtige Fortschritte erzielen. So wurde das Krankenhaus in Kayanza mit Ausrüstung ausgestattet, was die medizinische Versorgung der Menschen verbesserte. Diese Partnerschaft ist für mich ein Beispiel dafür, wie Zusammenarbeit über Grenzen hinweg greifbare Ergebnisse erzielen kann.

Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft der Partnerschaft?
Ich wünsche mir sehr, dass das Jubiläum ein Anlass ist, die Partnerschaft noch weiter zu vertiefen. Eine Herzensangelegenheit ist für mich die Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg im handwerklichen Bereich in Kayanza. Ich wünsche mir, dass diese wieder aufgenommen wird.

Es ist mein Wunsch, dass auch die burundische Diaspora in Deutschland eine aktive und solidarische Rolle dabei spielt, die Partnerschaft zu intensivieren. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass diese Verbindung nicht nur bestehen bleibt, sondern für die kommenden 40 oder 50 Jahre noch stärker wird.

Ihre Ansprechpartnerin

ANNA LEICHT

ÖA & Eventmanagement in AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen BW & Burundi

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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT PARTNER­SCHAFTS­ZENTRUM SEZ

Kick-Off für virtuelle Austauschreihe junger Menschen zu Zukunftsfragen

© SEZ

Im virtuellen Raum treffen sich junge Menschen aus verschiedenen Ländern über Grenzen hinweg, stellen sich gegenseitig Projektideen vor, knüpfen Kontakte und arbeiten gemeinsam an einer besseren Zukunft.

Der Start der virtuellen Austauschreihe am 2. Juli war ein bedeutender Meilenstein in der internationalen Zusammenarbeit junger Menschen zwischen Baden-Württemberg, Burundi, Benin und weiteren Ländern.
Rund 28 junge Menschen nahmen an dem Kick-Off teil. Das virtuelle Treffen begann mit einem Kennenlernen auf persönlicher Ebene und der Organisationen, die die jungen Engagierten in ihren Ländern jeweils vertreten. Dafür trafen sich die Teilnehmenden in Speed-Dating-Sitzungen.

Die Teilnehmenden vertreten die unterschiedlichsten Bereiche von Klimagerechtigkeit über nachhaltige Entwicklung bis hin zu Diskrimnierungssensibilität engagierten sie sich ihn ihren Organisationen und mit ihren Projekten.

Welche Erwartungen haben Junge Menschen an den Austausch über Grenzen hinweg?

Ziel der Veranstaltung war es, beim ersten Treffen der Austauschreihe, die zukünftig alle 2 Monate stattfinden werden, herauszufinden, welche Erwartungen der Teilnehmer*innen an den Austausch haben und was sie für ihre Arbeit und ihr Engagement brauchen.

Das waren die zentrale Anliegen der jungen Menschen: bessere Bildung, mehr Klimagerechtigkeit, Unterstützung bei Unternehmertum, mehr Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen, Bewusstsein für Diskriminierung, gute Regierungsführung und die politische Teilhabe von Jugendlichen. Diese Themen sind die großen Herausforderungen und Chancen, denen sich die Jugend auf der ganzen Welt heute gegenüber sieht. Wie können sie sich gegenseitig bei der Bewältigung dieser Fragen unterstützen und welche weiteren Formen der Unterstützung gibt es?

Wie kann man sich bei der Bewältigung der großen Zukunftsfragen zusammentun und welche weiteren Formen der Unterstützung gibt es?

Im Verlauf der Veranstaltung wurden verschiedene Möglichkeiten für gemeinsame Projekte und deren Finanzierung vorgestellt. Sowohl bwirkt!Ausland als auch die AMAHORO Jubiläumsförderung wurden als Finanzierungsmöglichkeit genannt.

Als nächsten Schritt vereinbarten die jungen Menschen sich in zwei Monaten wieder zu treffen, um den Austausch über gemeinsame Projekte und Ideen weiterzuführen.

Möchten Sie bei den nächsten Treffen dabei sein und Teil von „Connecting Futures“ werden? Kennen Sie junge Menschen für die das Angebot interessant wäre? Weitere Informationen dafür gibt es hier.

Ihr Ansprechpartnerin

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BENEFIZ BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT SEZ

Überschwemmungen in Burundi

Ausgaben von Hilfsgütern unterstützen Betroffene in Burundi. © Niko Zalac / Nidji Studio

"Allein in Gatumba und den benachbarten Regionen haben über 100.000 Menschen ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage durch die Überschwemmungen verloren."

So beschreibt Ange Muyubira, Geschäftsführerin von Kaz’O’zah in Bujumbura die Situation. Aufgrund extremer und langanhaltender Regenfälle ist der Tanganjika-See an vielen Orten entlang der Küsten weit über die Ufer getreten und Erdrutsche haben in weiten Teilen von Burundi Straßen, Felder und Häuser zerstört. Klimaexpert*innen zufolge hängen die Überschwemmungen mit dem Wetterphänomen El Niño zusammen und sind eine direkte Folge des Klimawandels. Burundi, eines der Länder, das am wenigsten zum Klimawandel beigetragen hat, trägt nun die Konsequenzen am stärksten. Lokale Hilfsorganisationen und Nachbarschaftshilfen richten Notunterkünfte ein und stemmen Rettungsaktionen. Die SEZ war gemeinsam mit der Stuttgarter Organisation STELP Anfang Mai in Burundi, um zusammen mit den lokalen Organisationen Fondation Stamm und Kaz’O’zah vor Ort zu unterstützen. „In dieser Katastrophe beispiellosen Ausmaßes sind wir froh über die Zusammenarbeit mit einer tatkräftigen Organisation wie STELP. Nun gilt es den lokalen Partner*innen gut zuzuhören, um gemeinsam die Situation zu bewältigen”, sagt Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der SEZ.

Unsere Partnerorganisationen in Burundi unterstützen die Bevölkerung mit Nahrungsmittelspenden und beim Wiederaufbau von Lebensgrundlagen. Denn es gilt auch die langfristigen Folgen der Hochwasserkatastrophe anzugehen.

Unterstützen Sie Projekte von Partner*innen wie beispielsweise das Projekt von Kaz’O’Zah, das 100 Frauen in Gatumba beim grenzüberschreitenden Handel in die Demokratische Republik Kongo unterstützt.

Alle Spenden gehen ohne Abzug von Verwaltungskosten direkt an unsere Projektpartner*innen. Für eine  Spendenbescheinigung geben Sie bitte Ihre Adresse an.

Vielen Dank!

Spendenkonto

Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ)
IBAN: DE26 6005 0101 0001 3612 74
BIC: SOLADEST600

Verwendungszweck: Burundi

Man sieht eine Kirche, bei der es scheint, dass sie in einem See ist. Eine Person ist davor in einem Boot.
In Burundi haben über 100.000 Menschen durch die Überschwemmungen ihr zu Hause verloren. © Niko Zalac / Nidji Studio

Ihr Ansprechpartner

PHILIPP KEIL

Geschäftsführender Vorstand

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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT SEZ

Burundische Delegation zu Besuch in Baden-Württemberg

(v.l.n.r.) Ange Nihimbaze, Protokoll des Außenministers, Botschafterin Annonciata Sendazirasa, burundische Botschafterin in Deutschland, Botschafter Albert Shingiro, Minister für auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit in der Republik Burundi, Botschafter Dieudonné Ndabarushimana, Senior Advisor und Botschafter Egide Ndikuriyo, Direktor European Affairs, vor dem Bodensee (©: SEZ).

Im April wurde Stuttgart Schauplatz einer besonderen Begegnung:

Der Besuch des burundischen Ministers für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit, Botschafter Albert Shingiro, samt einer hochrangigen Delegation aus Burundi, markierte den feierlichen Auftakt des Jubiläums der AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Gemeinsam mit der neuen burundischen Botschafterin in Deutschland, Annonciata Sendazirasa, besuchte die Delegation vom 3. bis zum 7. April verschiedene Stationen in Baden-Württemberg. Begleitet wurden die burundischen Gäst*innen durch die SEZ, sowie durch das Staatsministerium. Auf dem Programm standen neben vielen politischen Gesprächen, der Austausch mit Unternehmen, sowie Gespräche mit zivilgesellschaftlichen und kommunalen Vertretenden. Eine Stadtrundfahrt mit privater Führung durch die Afrika Ausstellung im Linden-Museum rundete den Besuch ab. Dabei zeigte Fiona Siegenthaler, Kuratorin der Afrika-Abteilung im Linden-Museum Stuttgart, burundische Artefakte, deren genaue Herkunft und ihr Weg ins Museum bisher ungeklärt sind. Besonders interessiert und offen für eine weitere Zusammenarbeit zeigte sich die burundische Delegation beim Besuch von Off-Grid Europe in Pfullendorf. Der Anbieter für Solarlösungen hat sich spezialisiert auf den afrikanischen Markt und erhoffte sich durch den hohen Besuch aus Burundi einen Eintritt ins Partnerland. Einen Abschluss mit Seeblick ermöglichte der kurze Besuch am Bodensee, dem „Tanganjika Baden-Württembergs“.

Politische Gespräche auf der Messe Fair Handeln

Im Rahmen der Messe Fair Handeln hatte die Delegation fruchtbare Arbeitsgespräche mit dem Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir, dem baden-württembergischen Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, Staatssekretär Rudi Hoogvliet sowie den entwicklungspolitischen Sprechenden Catherine Kern (Grüne) , Georg Heitlinger (FDP), Tim Bückner (CDU) in Vertretung für Dr. Albrecht Schütte (CDU) und Sebastian Cuny (SPD) zur Vertiefung der Partnerschaft.

Bei der Eröffnung der Slow Food und Fair Handeln Messe übergab der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk als baden-württembergischer Regierungsvertreter den Geburtstagskuchen an Botschafter Albert Shingiro: vegan und lokal produziert steht die Torte von Kuchenliebe symbolisch für die Essenz der Partnerschaft. Eine Kombination aus heimischen Dinkel mit einer Creme aus Passionsfrucht und Kaffee ist Sinnbild für das, was die Partnerschaft ausmacht: der Austausch zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Die Delegation besuchte freudig verschiedene Stände und tauschte sich mit verschiedenen Akteur*innen aus. Ein besonderer Moment auf der Messe war die Entwicklungspolitische Landeskonferenz, die anlässlich des Jubiläums der AMAHORO! Landespartnerschaft einen regionalen Schwerpunkt auf das Partnerland Burundi legte. „Menschen und Ressourcen sind auf der Welt nicht gleich verteilt“ betonte Botschafter Albert Shingiro auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz. In seiner Rede stellte er die Notwendigkeit diplomatischer Wege heraus, um sich „auf eine faire und gerechte Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung von Ressourcen zu einigen“.

Am 7. April reiste die burundische Delegation rund um Botschafter Shingiro nach Berlin weiter für die Vertiefung der Zusammenarbeit auch auf Bundesebene. „Wir sind sehr herzlich empfangen worden und haben uns gefühlt wie zuhause“, beschreibt Minister Shingiro seinen ersten Besuch im Ländle. Es war eine Woche voller Begegnungen, Austausch und Potenzial für zukünftige Kooperationen, die sowohl die burundische Delegation als auch ihre Gastgeber*innen in Baden-Württemberg mit Zuversicht erfüllte. Wir freuen uns auf das Wiedersehen – Tuzosubira!

Man sieht drei Personen, die beinander stehen und sich unterhalten.
Botschafterin Annonciata Sendazirasa, burundische Botschafterin in Deutschland, und Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit, im Gespräch mit Nadine Elghonimy, SEZ, zur AMAHORO! Landespartnerschaft (©: SEZ / Fotonoid).
Man sieht eine Gruppe von Menschen, die gerade ankommt und begrüßt wird.
Off-Grid Europe begrüßte die burundische Delegation herzlich (©: Tom Lunk / Off-Grid Europe).
Man sieht Menschen, die um einen Konferenztisch sitzen und sich beraten.
Politische Gespräche zwischen Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit, und Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medienpolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund (©: Staatsministerium / Franziska Kraufmann)
Man sieht eine Frau, die vor einem Korb im Museum steht.
Botschafterin Annonciata Sendazirasa vor einem burundischen Artefakt im Linden-Museum (©: SEZ)
Man sieht eine Gruppe von Menschen, die für ein Bild posiert. Im Vordergrund ist eine Trommlergruppe in traditioneller Kleidung.
Die burundische Delegation freute sich über den Auftritt der Tambourinaires der burundischen Diaspora in Deutschland auf der entwicklungspolitischen Landeskonferenz (©: Staatsministerium / Franziska Kraufmann).

Ihre Ansprechpartnerin

MUNA HASSABALLAH

Partnerschaftsarbeit der AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen BW & Burundi

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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT INTERVIEW SEZ

Im Gespräch mit Ange Muyubira

Ange Myubira in drei Aspekten: Burundi-Liebhaberin, geborene Unternehmerin und weltbegeistert (© SEZ/Ange Muyubira).

Die burundische Unternehmerin Ange Muyubira gründete bereits zu Schulzeiten ihr erstes Unternehmen. Damit war ihr Unternehmergeist geweckt. Heute ist sie CEO von Kaz’O’zah in Burundi. Im Gespräch erzählt sie uns mehr zu ihrer Arbeit und ihrer Motivation.

Kannst du dich und deine Arbeit vorstellen?

Mein Name ist Ange Muyubira und ich würde sagen, dass ich eine geborene Unternehmerin bin und gerne finanziell unabhängig bin. Ich mag es, die Welt zu erkunden und meine Talente in den Dienst meiner Gemeinschaft zu stellen. Ich möchte, dass die Menschen um mich herum dasselbe tun können.

Deshalb geht es mir bei allem, was ich auf die eine oder andere Weise tue, vor allem darum, dass die Menschen ein gutes Einkommen erzielen, einen guten Lebensunterhalt haben und dass ihr Land davon profitiert. Drei Aspekte fassen mich gut zusammen: Burundi-Liebhaberin, geborener Unternehmerin, weltbegeistert.

Mein erstes Unternehmen gründete ich in der Schule. Es handelte sich dabei um einen Lieferdienst für NGOs und Unternehmen. Denn aufgrund des Krieges war es den Angestellten nicht möglich für das Mittagessen nach Hause zu fahren.

Als ich ins Vereinigte Königreich zum Studieren ging, halfen mir die Erfahrungen aus meinem ersten Unternehmen: Es war mir möglich, gleichzeitig zu studieren, zu arbeiten und das nächste kleine Unternehmen zu gründen. All diese Erfahrungen führten letztendlich dazu, dass ich jetzt ein soziales Unternehmen, eine gemeinnützige Organisation und eine Mikrofinanz-Organisation führe.

 

Was bedeutet Kaz’O‘zah?

Kaz’O’zah ist Kirundi und bedeutet „strahlende Zukunft“. Kaz’O’zah ist in drei Zweige unterteilt:

  1. Kaz’O’zah Arts für den kommerziellen Bereich
  2. Kaz’O’zah Keza ist eine Non-Profit-Organisation
  3. Kaz’O’zah Fund für Mikrofinanzierungen

Die Geschichte von Kaz’O’zah begann in der Zusammenarbeit mit Künstler*innen. Deshalb heißt der erste Zweig auch Kaz’O’zah Arts. Als Antwort auf die Bedarfe der Künstler*innen folgte die Non-Profit Organisation Kaz’O’zah Keza. Es unterstützt die Künstler*innen und Gemeinschaften dabei, ihre Business Development Fähigkeiten zu verbessern und bringt ihnen bei, wie sie ihre Einnahmen zur Verbesserung ihres Lebens nutzen können. Es geht also um Lebensunterhalt und finanzielle Eingliederung. Anschließend profitieren die Alumni von den Finanzdienstleistungen der Kaz’O’zah Fonds. All diese Zweige entstanden aus dem Bedarf des Marktes und den Bedürfnissen der Kund*innen.

 

Was war bei all diesen Erfahrungen bisher dein Highlight und was die größte Herausforderung?

Als ich aus England als Dolmetscherin zurückkam, hatte ich die Möglichkeit, einen sehr gut bezahlten Job in einer internationalen Organisation zu bekommen. Das wollte ich dann aber nicht. Ich sagte mir stattdessen, ich möchte mit den ländlichen Gemeinden zusammenarbeiten und zum Erfolg des Landes beitragen. Und ich sagte mir: Burundi hat ein Beschäftigungsproblem. Ich will nicht kommen und denjenigen die Arbeit wegnehmen, die keine haben. Sondern ich möchte Arbeitsplätze schaffen. Niemand hat daran geglaubt. Alle dachten, ich sei ein bisschen verrückt.

Und ich bin stolz darauf zu sehen, wie ich das geschafft habe. Ich habe 12 Jahre lang nicht aufgegeben, und Kaz’O’zah hat inzwischen über 20 000 Burundier*innen und über 300 Ugander*innen erreicht. Und ich bin so stolz darauf, dass sich das Einkommen der Menschen von 2 Dollar pro Tag auf 40 Dollar pro Tag erhöht hat.

Das ist es, was mich besonders stolz macht: zu sehen, dass es möglich ist. Entwicklung ist möglich. Und wenn man den Menschen etwas beibringt und ihnen eine Chance gibt, können sie sich entwickeln. Wenn ländliche Gemeinden eine Chance erhalten, können sie sich entwickeln.

Die größte Herausforderung, vor der ich bisher stand… Wenn ich ins Ausland reise, um Kooperationspartner*innen zu finden, stelle ich immer wieder fest, dass viele mit Ostafrika zusammenarbeiten, aber nicht mit Burundi. Das ist sehr schmerzhaft, weil man sich fragt: Wenn alle lieben, was du tust, war es ein Fehler im falschen Teil der Erde geboren worden zu sein? Aus diesem Grund habe ich großen Respekt vor der SEZ, die seit über 40 Jahren mit Burundi zusammenarbeitet.

 

Was motiviert dich für deine Arbeit?

Die Worte, die ich mir selbst gesagt habe: Ich möchte zur Entwicklung Burundis beitragen. Ich setze alles, was ich habe, dafür ein. Ich bin sehr leidenschaftlich und sehr engagiert, um positive Veränderungen in diesem Land herbeizuführen und der Welt die großartigen Dinge in unserem Land zu zeigen.

 

Du erwähntest den Aspekt der Zusammenarbeit und wie schwierig es manchmal ist, im Ausland Kooperationspartner*innen zu finden. Wie kann die AMAHORO! Partnerschaft eine Rolle bei deiner Arbeit in Burundi spielen?

In Kirundi gibt es ein Sprichwort „Ubwenge Burarahurwa“. Übersetzt: Weisheit muss eingekauft werden. Es bedeutet, dass die Weisheit nicht von selbst kommt. Stattdessen muss man sie woanders suchen. In Bezug auf die Zusammenarbeit bedeutet es, dass wir von den Deutschen etwas lernen wollen und wir wollen, dass die Deutschen auch etwas von uns lernen.

Es gibt auch ein anderes Sprichwort: „Iminwe iroyha inyuranye.“ Es bedeutet, dass Hände gut schmecken, wenn sie ausgetauscht werden. Also im übertragenen Sinne etwa: Ich füttere dich, du fütterst mich und dann schmeckt es gut. Wenn wir unser Wissen und das, was wir einbringen können, austauschen, wird ein gutes Ergebnis herauskommen.

Ich danke dir vielmals für dieses Interview. Tuzosubira.

Ihre Ansprechpartnerin

MUNA HASSABALLAH

Partnerschaftsarbeit der AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen BW & Burundi

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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT SEZ

Feierliches Jubiläumsfest in Bujumbura

Godelieve Manirakiza, Association des Femmes Repatriées du Burundi, Salomée Ndayishimiye, Radio Indundi Culture, und Grace Fleur Francine Uwitonze, Association des Scouts du Burundi, diskutieren über die Förderung von Landfrauen. Diane Ndonse, Association des Femmes Journalistes du Burundi, moderierte (© SEZ).

Am 21. März 2024 wurde das Jubiläum der AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi im burundischen Bujumbura gefeiert.

Bereits seit über vierzig Jahren verbinden Baden-Württemberg und Burundi freundschaftliche Beziehungen und vor genau zehn Jahren wurde die Partnerschaftsvereinbarung der beiden Regionen unterzeichnet.

Anlässlich des Monats März, der den Frauenrechten gewidmet ist, stand die Veranstaltung unter dem Thema „Förderung von Landfrauen für eine nachhaltige Entwicklung“ und hat mit ihren inspirierenden Redner*innen für Impulse bis Baden-Württemberg gesorgt. Die burundische Social Entrepreneurin, Ange Muyubira, gab Anregungen zu nachhaltigen Unterstützungsmöglichkeiten von Landfrauen in Burundi. Ihre Organisation, Kaz’O’zah (Kirundi für „glänzende Zukunft“) bringt Frauen Finanzbildung und Unternehmertum näher.

Die inspirierende Rednerin betonte hierbei die Wichtigkeit von Investitionen und der gleichzeitigen Vermittlung von Finanzwissen und unternehmerischen Fähigkeiten. Laut Ange Muyubira können dadurch Landfrauen in Burundi das eigene Geld investieren und schlussendlich ein unabhängiges Leben führen.

Nach den Impulsen von Ange Muyubira folgte eine spannende Paneldiskussion mit Godelieve Manirakiza, Association des Femmes Repatriées du Burundi, Salomée Ndayishimiye, Radio Indundi Culture, Grace Fleur Francine Uwitonze, Association des Scouts du Burundi und Ange Muyubira. Moderiert von Diane Ndonse, Association des Femmes Journalistes du Burundi. Die Diskussion zum Thema „Förderung von Landfrauen für eine nachhaltige Entwicklung“ führte zu einer regen Diskussion unter den Teilnehmenden.

Die Amahoro! Landespartnerschaft und die feministische Außenpolitik

In seiner Begrüßung hat Philipp Keil, der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ), bei der die Koordination der AMAHORO! Landespartnerschaft verankert ist, die Wichtigkeit der langjährigen Partnerschaft betont.

Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Burundi, Herr Carsten Hölscher, der im August 2023 sein Amt in Bujumbura angetreten ist, wies in seiner Ansprache auf die feministische Außenpolitik Deutschlands hin. Durch das Mainstreaming von Feminismus erhalten Themen wie Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen Einzug in die deutsche Außen- und Entwicklungspolitik.

Das erste Jubiläumsfest der AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi war ein feierlicher Auftakt für das Jubiläumsjahr.

Ihre Ansprechpartnerin

MUNA HASSABALLAH

Partnerschaftsarbeit der AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen BW & Burundi

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AKTEUR*INNEN DER BILDUNGSARBEIT BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT FAIR HANDELN

Das war die Fair Handeln 2024

Die AMAHORO! Landespartnerschaft auf der Fair Handeln: Gruppenbild mit der Delegation aus Burundi, der SEZ, dem Staatsminiserium Baden-Württemberg, der Burundischen Diaspora Deutschlands e.V. (BDD), RC Retraining und Visit Burundi

Ressourcengerechtigkeit bedeutet auch "Die wichtigste Ressource sind die Menschen"

Dieses burundische Sprichwort sollte unser Handeln leiten, da jede und jeder im Alltag etwas für eine gerechtere Welt tun kann. Für war das in diesem ist das die Kernbotschaft der Messe – deren Eröffnung das Jubiläumsjahr der AMAHORO Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi eingeleitet hat.

Rund 63.000 Besucher*innen erlebten in diesem Jahr die Frühjahrsmessen. Mit verschiedensten Aktionen und Eventformaten stellten die Ausstellenden das Thema Ressourcengerechtigkeit in den Fokus. Bei der Landeskonferenz und auf dem Markt der FAIRänderung drehte sich in diesem Jahr alles um das mehr als 40-jährige Bestehen der BW-Burundi Partnerschaft.

Alles Besuchenden waren zu Modenschau, Musik, und Mitmach-Workshops bis hin zu Fachvorträgen und Poetry Slams auf die Fair Handeln eingeladen. In diesem Jahr zeigten ca. 100 Aussteller*innen  konkrete nachhaltige Alternativen für einen bewussten Konsum und luden ein zum Anfassen, Ausprobieren und Selbermachen.

Merken Sie sich schon heute den Termin der nächsten Messe Fair Handeln vor 24.04.-27.04.2025 in Stuttgart.

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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT INTERVIEW SEZ

Im Gespräch mit Divine Umulisa

Im Gespräch mit der Journalistin und Autorin Divine Umulisa Gashugi © Divine Umulisa Gashugi

Erfahren Sie im Gespräch mit der Journalistin und Autorin, Divine Umulisa Gashugi, wie Sie Teil der AMAHORO! Landespartnerschaft geworden ist und welche Wünsche Sie als Koordinatorin insbesondere für die Schulinitiative Amahoro Burundi hat.

Was ist Ihre Tätigkeit in der AMAHORO! Landespartnerschaft?

Ich bin seit 2022 als Koordinatorin für die Schulinitiative Amahoro Burundi beim Entwicklungspädagogischen Informationszentrum Reutlingen (EPiZ) tätig. Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen Kafalo Sékongo, Gundula Büker und Natalia Zumarán bin ich Teil des Clusters Bildung der AMAHORO! Landespartnerschaft. Wir arbeiten mit verschiedenen Akteur*innen im Bereich der Bildung zusammen, um die Partnerschaft bekannter zu machen. Unser Motto ist hierbei: voneinander lernen, anstatt übereinander lernen.

Dafür organisiere ich Veranstaltungen, bei denen die Schüler*innen aus Baden-Württemberg in einen Austausch mit Jugendlichen aus Burundi kommen. Außerdem unterstützen wir auch Schulen, die schon in der Partnerschaft aktiv sind.

Wie sind Sie Teil der Partnerschaft geworden?

In erster Linie natürlich über meinen Job als Koordinatorin der AMAHORO! Schulinitiative. Aber auch über meine persönliche Geschichte: Ich bin in Ruanda geboren und habe bereits in Burundi gelebt. Ich habe also viele Freund*innen und Bekannte in Burundi. Bereits vor meiner Rolle als Koordinator*in für Schulpartnerschaften habe ich über zehn Jahre mit Jugendlichen aus Burundi zusammen gearbeitet. Zum Beispiel in kreativen Projekten für politische Bildung sowie in den Bereichen Kunst und Kultur.

Jetzt wohne ich in Baden-Württemberg und die Partnerschaft ist für mich eine Möglichkeit, meine Zusammenarbeit mit Menschen in Burundi fortzusetzen. Mir gefällt es, dass es nun mein Job ist, beide Kulturen zusammen zu bringen. Jedes Mal, wenn ich im Kontakt mit unseren burundischen Partner*innen und Kolleg*innen bin, fühlt es sich so an, als ob wir schon immer gemeinsam arbeiten würden. Unser gemeinsames Verständnis macht unsere Zusammenarbeit besonders produktiv.

Was ist Ihr Wunsch für die Partnerschaft?

Mein Wunsch für die Partnerschaft ist natürlich , dass sie mehr Sichtbarkeit bekommt. Leider sind Schulen in Baden-Württemberg immer noch schwer  für eine Schulpartnerschaft im Allgemeinen zu gewinnen und es ist besonders schwer, wenn es um das Partnerland Burundi geht. Denn das Land ist ja nicht so bekannt und für Menschen in Deutschland eher kein touristisches Ziel. Mein Wunsch wäre, dass wir die Schulpartnerschaft mit Burundi finanziell unterstützen, damit eine Partnerschaft mit dem Partnerland von Baden-Württemberg attraktiver für die hiesigen Schulen wird.

Grundsätzlich wünsche ich der AMAHORO! Landespartnerschaft zum Jubiläum mehr Sichtbarkeit und die Verstärkung ihrer Arbeit.

Ihre Ansprechpartnerin

MUNA HASSABALLAH

Partnerschaftsarbeit der AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen BW & Burundi

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