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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT JUNGE AKTIVE SEZ

Event: Dekolonisierung universitärer Partnerschaften und der Beitrag junger Menschen

Raïssa Mpundu (links oben, SEZ), Philipp Keil (links unten, SEZ),Podiumsdiskussion (v.l.): Mimmy Bigirimana (Unternehmerin und Miss Zero Plastic 2019), Yves Irakoze (YAGA-Burundi), Diomede Mujojoma (AYEI-Burundi) und Augusta Muhimpundu (Unternehmerin at 3hi); Theatergruppe Umunyinya (unten mitte) ***************************** Raïssa Mpundu (à gauche en haut, SEZ), Philipp Keil (à gauche en bas, SEZ), Panel (de gauche vers la droite): Mimmy Bigirimana (Entrepreneure et Miss Zéro Plastique 2019), Yves Irakoze (YAGA-Burundi), Diomède Mujojoma (AYEI-Burundi) et Augusta Muhimpundu (Entrepreneure à 3hi); Troupe de théâtre Umunyinya (en bas au milieu)

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français ci-dessous
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Partnerschaft. Universitäten. Eine gemeinsame Vergangenheit, die immer noch in der Gegenwart lebt. Ein gegenwärtiges und sichtbares Erbe, aber eine vom Gesetz nicht anerkannte Identität. Einzelpersonen und Institutionen. Koloniale oder antikoloniale Strukturen oder koloniale Kontinuitäten. Eine Gruppe von Blogger*innen. Eine Institution der Entwicklungszusammenarbeit. Was haben diese Gruppen miteinander zu tun?

In Zusammenarbeit mit YAGA-Burundi, einer Gruppe junger burundischer Blogger*innen, hat die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) am 05. Und 06. August 2021 eine zweitägige Konferenz und Debatte im Französischen Institut in Bujumbura ausgerichtet. Im Fokus der Konferenz standen das Thema Dekolonisierung der interuniversitären Partnerschaft und die Frage, wie insbesonders junge Menschen diesen Prozess vorantreiben können. Diese Veranstaltung ist in der Geschichte der SEZ bisher einzigartig, sowohl aufgrund ihres Veranstaltungsortes als auch aufgrund der Arbeitssprachen: Rundi war die Hauptsprache des zweiten Tages.

Zu den Hauptpunkten der beiden Tage gehörten eine Podiumsdiskussion, Präsentationen und künstlerische Darbietungen der Theatergruppe Umunyinya, die dieses heikle Thema auf tiefgründige, spielerische und humorvoll Weise behandelte. In einer Szene spielte die Theatergruppe eine Situation nach, bei der die strukturelle Ausgrenzung in Bezug auf Mobilität deutlich wurde: Welchen Weg deutsche Personen gehen müssen, um ein Visum zu bekommen und welchen Weg burundische Personen gehen müssen, mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit, das Visum nach mehrmaligem Wiederholen dann letztlich doch nicht zu bekommen. Stereotypen Bilder und Vorstellungen sind nach wie vor sehr vorherrschend. Gerade in universitären Partnerschaften sind gegenseitige Besuche, gemeinsame Forschungsvorhaben etc. stark von solchen strukturellen Unterschieden betroffen.

Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der SEZ, eröffnete den Austausch, indem er darauf hinwies, dass die burundischen und baden-württembergischen Partner*innen den gegenseitigen Austausch und das Lernen voneinander sehr schätzen. Muna Hassaballah, Leiterin des Kompetenzzentrums Burundi der SEZ, erwähnte, dass zu den Zielen der SEZ für dieses und letztes Jahr die Beteiligung junger Menschen an der Arbeit der Partnerschaft gehören, aber auch der notwendige undschmerzhafte Prozess der Dekolonisierung unseres Denkens, Handelns und Konsumierens.

Die verschiedenen Themen des Abends konzentrierten sich unter anderem auf die Anfänge der Universitätspartnerschaft in Burundi und ihre heutigen Probleme, wie Eric Nkurunziza, Dekan der Fakultät für Psychologie an der Universität der Großen Seen in seinem Beitrag erzählte. Er den Aspekt der Dekolonisierung, und zwar nicht nur der politischen, die am Tag der Unabhängigkeit erreicht wurde, sondern auch der „sprachlichen, intellektuellen, geistigen, kulturellen, ideologischen und finanziellen “ Dekolonisierung. Ohne die Wichtigkeit von Nord-Süd-Partnerschaften zu vernachlässigen, plädierte Eric Nkurunziza auch für die Stärkung von Süd-Süd-Hochschulpartnerschaften und wies darauf hin, dass es notwendig sei, „die interuniversitäre Zusammenarbeit zu depolitisieren und abwertende Sprache zu vermeiden, die Spaltungen kultiviert und verstärkt“. Einige der Folgen der Kolonialisierung, die noch heute sichtbar sind, wurden erörtert, wie z. B. die Identitätsrechte der Kinder ehemaliger Kolonisator*innen und burundischer Elternteile in Burundi, über die Issa Niyongere, der Rechtsvertreter der Association des Mulâtres des Grands Lacs, berichtete.

In der Diskussion wurden auch Lösungen angesprochen. Im Gegensatz zu dem, was wir heute sehen, sollte ein Universitätsabschluss das größte Kapital für den Einstieg in das Unternehmertum sein, um den Mangel an Arbeitsplätzen zu beheben, wie Augusta Muhimpundu und Mimmy Bigirmana, beide Unternehmerinnen, betonten. Auch die Wiederaneignung von Sprache, Geschichte, Kultur und Narrativen wurde im Hinblick auf eine bessere interuniversitäre Partnerschaft erörtert. Dies würde auch bedeuten, dass Themen wie die Rückgabe burundischer Artefakte, die während der Kolonialzeit entwendet wurden, durch die Museen in aufgeklärter Weise angegangen werden, wie Aminadab Havyarimana, Dozent und Forscher für Anthropologie an der Universität von Burundi, betonte. Da die Kultur die Seele einer Nation ist, ermutigte der Schriftsteller und Unternehmer Diomède Mujojoma junge Menschen dazu, sich unternehmerisch zu betätigen, insbesondere in der Agrarwirtschaft. Er ermutigte die Jugendlichen, mit dem Schreiben anzufangen, denn wie seine eigene Geschichte zeigt, ist es möglich, sein Ziel zu verfolgen, auch wenn man am Anfang keine Mittel hat : So hinderte ihn sein anfängliches Schreiben auf Bananenblättern nicht daran, letztendlich in Frankreich zu veröffentlichen und zur jährlichen Buchmesse in Frankreich eingeladen zu werden.

Zielgruppe dieses Events waren vor Allem junge Menschen. Menschen, die interessiert sind Partnerschaften zwischen dem songenannten Norden und Globalem Süden so zu gestalten, dass beide Gebiete respektvoll und würdevoll miteiandern arbeiten können. Der Austausch zeigte, dass dies nur unter stetiger Kotextualisierung der gemeinsamen Geschichte geschehen kann. Es bleibt aber nicht beim Blick zurück, sondern der Blick ist ebenfalls stark nach vorne gerichtet, um die Zukunft gemeinsam zu verändern. Damit interuniversitäre Partnerschaften Zugänge für junge Menschen ermöglichen und eine gemeinsame Welt erschaffen.

Beachten Sie, dass auf den verschiedenen Seiten von YAGA-Burundi sowie auf Twitter und Facebook verschiedene Beiträge veröffentlicht wurden. Wenn Sie weiterhin über die Aktivitäten des Komptenzzentrum Burundi auf dem Laufenden bleiben möchten, können Sie sich hier für die digitalen Burundi Nouvelles registrieren.

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De la décolonisation et du partenariat : quelle est la part des jeunes des universités ?

Partenariat. Universités. Un passé commun qui vit encore dans le présent. Un patrimoine présent et visible, mais une identité non reconnue par la loi. Individus et institutions. Structures coloniales ou anticoloniales ou continuités coloniales. Un groupe de blogueurs. Une institution de coopération au développement. Qu’est-ce que ces groupes ont à voir les uns avec les autres ?

En coopération avec YAGA-Burundi, un groupe de jeunes blogueurs burundais, la Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) a organisé une conférence-débat de deux jours à l’Institut français de Bujumbura les 5 et 6 août 2021. La conférence s’est concentrée sur le thème de la décolonisation du partenariat interuniversitaire et sur la question de savoir comment les jeunes en particulier peuvent faire avancer ce processus. Cet événement est unique dans l’histoire de la ZES jusqu’à présent, tant par son lieu que par les langues de travail : le Rundi était la langue principale du deuxième jour.

Les deux journées ont été marquées par un débat, des présentations et des performances artistiques du groupe de théâtre Umunyinya , qui a abordé cette question sensible de manière profonde, ludique et humoristique. Dans une scène, le groupe de théâtre a mis en scène une situation dans laquelle l’exclusion structurelle en matière de mobilité est apparue clairement : Quel chemin les Allemands doivent-ils prendre pour obtenir un visa et quel chemin les Burundais doivent-ils prendre, avec une probabilité beaucoup plus élevée de ne pas obtenir le visa au bout du compte après avoir répété plusieurs fois. Les images et les idées stéréotypées sont encore très répandues. Ces différences structurelles ont une incidence considérable sur les partenariats universitaires, les visites mutuelles, les projets de recherche conjoints, etc.

Philipp Keil, directeur exécutif de SEZ, a ouvert les activités d’échange en soulignant que les partenaires Burundais et du Bade-Wurtemberg accordent une grande importance aux échanges et à l’apprentissage mutuels. Muna Hassaballah, responsable du Centre de Compétence sur le Burundi de la SEZ, a mentionné que les objectifs de SEZ pour cette année et l’année dernière incluent la participation des jeunes dans le travail du partenariat, mais aussi le processus nécessaire et douloureux de décolonisation de notre façon de penser, d’agir et de consommer.

Les différents thèmes de la soirée ont porté, entre autres, sur les débuts du partenariat universitaire au Burundi et ses problèmes aujourd’hui, comme l’a raconté dans son intervention Eric Nkurunziza, doyen de la faculté de psychologie de l’Université des Grands Lacs. Il a souligné l’aspect de la décolonisation, non seulement la décolonisation politique réalisée le jour de l’indépendance, mais aussi la décolonisation “linguistique, intellectuelle, spirituelle, culturelle, idéologique et financière”. Sans négliger l’importance des partenariats Nord-Sud, Eric Nkurunziza a également plaidé pour le renforcement des partenariats universitaires Sud-Sud, soulignant la nécessité de “dépolitiser la coopération interuniversitaire et d’éviter le langage péjoratif qui cultive et renforce les divisions”. Certaines des conséquences de la colonisation encore visibles aujourd’hui ont été discutées, comme les droits d’identité des enfants d’anciens colonisateurs et de parents burundais au Burundi, dont a parlé Issa Niyongere, le représentant légal de l’Association des Mulâtres des Grands Lacs.

Des solutions ont également été évoquées au cours de la discussion. Contrairement à ce que nous voyons aujourd’hui, un diplôme universitaire devrait être le meilleur atout pour se lancer dans l’entreprenariat afin de remédier au manque d’emplois, comme le soulignent Augusta Muhimpundu et Mimmy Bigirmana, toutes les deux sont des entrepreneures. La réappropriation de la langue, de l’histoire, de la culture et des récits a également été discutée dans l’optique d’un meilleur partenariat interuniversitaire. Cela signifie également que des questions telles que la restitution d’objets burundais volés pendant la période coloniale sont abordées par les musées de manière éclairée, comme l’a souligné Aminadab Havyarimana, enseignant et chercheur en anthropologie à l’université du Burundi. La culture étant l’âme d’une nation, l’écrivain et entrepreneur Diomède Mujojoma a encouragé les jeunes à faire preuve d’esprit d’entreprise, notamment dans l’agroalimentaire. Il a encouragé les jeunes à se lancer dans l’écriture car, comme le montre sa propre histoire, il est possible de poursuivre son objectif même si l’on n’a pas les moyens au départ : par exemple, le fait qu’il ait d’abord écrit sur des feuilles de bananier ne l’a pas empêché de publier en France et d’être invité au salon annuel du livre en France.

Le groupe cible de cet événement était principalement les jeunes. Les personnes qui souhaitent créer des partenariats entre le Nord et le Sud global de manière à ce que les deux régions puissent travailler ensemble dans le respect et la dignité. L’échange a montré que cela ne peut se faire qu’en cotextualisant constamment l’histoire commune. Toutefois, l’accent n’est pas seulement mis sur le passé, mais aussi fortement sur l’avenir afin de changer le futur ensemble. Pour que les partenariats interuniversitaires ouvrent un accès aux jeunes et permettent ainsi la création d’un monde commun.

Notez que plusieurs posts ont été publiés sur les différentes pages de YAGA-Burundi comme sur Twitter et sur Facebook. Si vous souhaitez continuer à vous tenir au courant des activités du Centre de Compétence du Burundi, vous pouvez vous inscrire au bulletin numérique Burundi Nouvelles ici.

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