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ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG FAIR HANDELN WIRTSCHAFT

Fair und faszinierend – die Fair Handeln 2025 begeistert

Die Messe Fair Handeln in der Halle 1 ©SEZ/ Fotonoid

Fair und faszinierend – die Fair Handeln 2025 begeistert

Die Fair Handeln 2025 war ein voller Erfolg. Als größte und bekannteste Fachmesse für Fairen Handel im deutschsprachigen Raum ist sie Treffpunkt für alle, die sich für mehr globale Gerechtigkeit, faires Wirtschaften und nachhaltigen Konsum einsetzen.

Gemeinsam in einer Halle mit der Slow Food Messe zeigte sie, dass fair und nachhaltig leben möglich ist – das was immer mehr Menschen, Unternehmen und politische Akteure wollen. Das neue Logo und die klare Positionierung machen die Messe noch sichtbarer und stärken ihre Botschaft: Fairer Handel ist ein Weg in eine gerechtere und nachhaltige Zukunft.

Vier Tage lang verwandelte sich die Messe Stuttgart in einen Ort des Austauschs, der Inspiration und des Engagements. Besucher*innen kamen, um faire Mode zu entdecken, spannenden Vorträgen zu lauschen, NGOs kennenzulernen oder bei einer Tasse fairem Kaffee neue Perspektiven zu gewinnen. Engagierte Händlerinnen, zivilgesellschaftliche Organisationen und zahlreiche prominente Unterstützer*innen nutzten die Gelegenheit, um ihre Anliegen sichtbar zu machen und Partnerschaften zu stärken – eine wichtige Plattform in Zeiten, in denen globale Zusammenarbeit entscheidend ist.

Unsere Highlights – ein Rückblick

Prominente Persönlichkeiten setzten starke Zeichen für ein faires und nachhaltiges Leben – darunter Gifty Rosetta Amo Antwi, Staatssekretärin Sandra Boser, Nikita Gorbunov, Elaha Hakim, Staatssekretär Florian Hassler, Minister Peter Hauk, Andreas Hofer, Dr. Jan Kizilhan, Dr. Siyabulela Mandela, Dr. Pater Deogratias Marahukiro, Augusta Muhimpundu, Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad, Minister Cem Özdemir, Viola Wohlgemuth, und viele weitere engagierte Stimmen.

Die erfolgreichsten Veranstaltungen im Bühnenprogramm zogen besonders junge Menschen, Modeinteressierte, die Afrodiaspora und am Kontinent Afrika Interessierte an:

  • Poetry Slam mit regionalen Künstler*innen bei der Langen Nacht der Sinne
  • Future Fashion Moves – eine Kooperation mit der DanceWorld, die neue Zielgruppen erreichte
  • Future Fashion Friday mit praktischen Tipps zu Repair & Care
  • Afrika-Forum mit dem besonderen Highlight: ein Austausch mit Dr. Siyabulela Mandela

Auch wichtige entwicklungspolitische Themen fanden Raum:

Ein Ort des Lernens, Vernetzens und Mitgestaltens

Die Fair Handeln ist mehr als eine Messe – sie ist ein Lernort und ein lebendiges Netzwerk. Hier entstehen neue Kooperationen, Ideen werden weiterentwickelt, Zielgruppen erreicht. Die SEZ trägt die Messe ideell und fachlich, prüft die Aussteller und koordiniert das vielfältige Programm. 2025 fanden über 12 Fach- und Netzwerkveranstaltungen sowie 52 Impulsvorträge, Workshops und Mitmachaktionen statt. Rund 60.000 Besucher*innen nahmen an den Stuttgarter Frühjahrsmessen teil.

Die Fair Handeln ist ein Höhepunkt für das entwicklungspolitische Netzwerk in Baden-Württemberg – und darüber hinaus. Sie zeigt, wie wir gemeinsam mehr erreichen können.

Werden Sie Teil der Fair Handeln.
Ob als NGO, Unternehmen, Bildungseinrichtung oder Initiative: werden Sie Aussteller, gestalten Sie das Rahmenprogramm, bringen Sie Ihre eigene Fachveranstaltung auf die Fair Handeln – und setzen Sie gemeinsam mit uns ein Zeichen.

Messe Stufen

Messe Fair Handeln

Impressionen der Fair Handeln

Fotos: SEZ/ Fotonoid

Ihre Ansprechperson

Raquel Dischinger
Projektkoordination Future Fashion, Fairtrade-Schools & Messe Fair Handeln
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BW-BURUNDI PARTNERSCHAFT BWIRKT! ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG PARTNER­SCHAFTS­GRUPPEN PARTNER­SCHAFTS­ZENTRUM

Veränderung beginnt in der Art, wie wir die Welt erzählen.

„Man kann nicht nicht kommunizieren“ sagte einst Paul Watzlawick. Das Zitat verdeutlicht, dass Kommunikation ein wichtiger Aspekt in der Zusammenarbeit mit Menschen ist. Dabei ist alles, was gesagt wird, von einer bestimmten Geschichte und Wertvorstellung geprägt. Was bedeutet das für die Öffentlichkeitsarbeit in entwicklungspolitischen Partnerschaften?

Ob das neueste Reel auf Social Media, das Plakat am Bahnhof oder der Nachrichtenbeitrag im Fernsehen – sie alle prägen unser Bild von der Welt.
Dabei erscheint es oft so, dass das, was wir sehen oder lesen, eine neutrale Perspektive auf die Welt hat. In der Realität ist jede Form der Kommunikation jedoch in einen geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext verwoben.

Im Fall der internationalen Partnerschaftsarbeit muss berücksichtigt werden, dass die Zusammenarbeit durch die (koloniale) Geschichte, gesellschaftliche Ungleichheiten und Stereotypen geprägt ist. Das zeigt sich oft auch in der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Bildsprache.
Als Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) wollen wir Bewusstsein aufbauen, damit Vorurteile, entwürdigende Bilder und Klischees nicht wiederholt oder sogar verstärkt werden. Dabei ist uns bewusst, dass auch wir immer wieder dazu lernen müssen.

Veränderung beginnt mit der Art, wie wir die Welt erzählen.

Entwicklungspolitik bedeutet für die SEZ Partnerschaftsarbeit zwischen dem sogenannten Süden und dem Norden, wofür gegenseitiger Respekt, Offenheit und ein Partnerschaftsverständnis benötigt wird. Eine reflektierte und diskriminierungssensible Öffentlichkeitsarbeit trägt dazu bei, Ungleichheiten zwischen dem sogenannten globalen Süden und dem Norden abzubauen, den gegenseitigen Respekt zu fördern und so die Welt gerechter zu gestalten. Die SEZ orientiert sich dabei an den Prinzipien des „Do No Harm“-Ansatzes, der auf eine würdevolle, diskriminierungssensible Kommunikation unter Verzicht der Reproduktion von Stereotypen abzielt.
Statt einseitiger Darstellungen sollte die Berichterstattung unserer Empfehlung nach die Vielfalt und Unterschiede von Menschen, Ländern und Gesellschaften widerspiegeln, Bilder und Geschichten zeigen, das Gemeinsame anstelle des Anderen darstellen. Es werden Strukturen, Ursachen und Kontexte aufgezeigt, die zu den Problemen führen, bei denen Projekte Abhilfe schaffen wollen.

Wie kommuniziert man facettenreich?

Eine facettenreiche Kommunikation besteht aus verschiedenen Bereichen. Als erste Orientierung können Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Würde ich auf diese Art abgebildet werden wollen, wie ich es mit der Person auf dem Bild vorhabe?
  • Erhält der Text / das Bild die Würde des*r Beschriebenen/Dargestellten?
  • Werden die Personen als Akteur*innen oder als passive Objekte beschrieben/dargestellt?
  • Woran denke ich bei Afrika / Asien / Lateinamerika? Woran bei Europa? Wie unterscheiden sich meine Vorstellungen und wenn ja, weshalb unterscheiden sie sich?

4 Tipps für eine facettenreiche Kommunikation

  • Zusammenarbeit heißt, dass die Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Dies sollte auch in Beschreibungen verwendet werden. Wie stellen die Menschen sich selber dar? Welches Bild möchten sie nach außen tragen?
  • Vermeiden Sie einseitige Darstellungen eines Landes / einer Region. Zeigen Sie lieber die Vielfältigkeit der Gesellschaften, Kulturen und Landschaften
  • Informieren Sie die abgebildeten Menschen über den Zweck des Bildes und holen Sie ihr Einverständnis ein (Stichwort Datenschutz & Respekt)
  • Vermeiden Sie Bilde von Menschen ohne Namen und Funktion. Häufig werden Menschen aus dem Globalen Norden namentlich genannt, während Menschen aus dem Globalen Süden nicht genannt werden. Das erweckt den Eindruck, dass Menschen aus dem Globalen Norden wichtiger seien, als Menschen aus dem Globalen Süden. Tipp: Bei Bildern mit bis zu 5 Menschen Name und Funktion aller Abgebildeten nennen
 

Ihre Ansprechpartnerin

ANNA LEICHT

ÖA & Eventmanagement in AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen BW & Burundi

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(POST)MIGRANTISCHE ORGANISATIONEN ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG INTERVIEW

Im Gespräch mit Paulino José Miguel

Paulino José Miguel beim 2. Afrika Forum Baden-Württemberg in Ludwigsburg im Herbst 2024 (©CamiloAmayaFotograf).

Seit Jahrzehnten setzt sich Paulino José Miguel für die Teilhabe von Migrant*innen in der Entwicklungspolitik ein. Lesen Sie im Interview, wie sein Engagement für Migration und Entwicklung ihn geprägt und welche Erwartungen er an die Zukunft hat.

Lieber Paulino, herzlichen Glückwunsch zum Bundesverdienstkreuz und zur Ehrung deines langjährigen Engagements. Du bist Fachpromotor für (post-)migrantische Vereine beim Forum der Kulturen Stuttgart e.V., vernetzt so die Branche und prägst mit deiner Arbeit aktiv unser interkulturelles Miteinander in Stuttgart, im Ländle und weit darüber hinaus. Du hast maßgeblich das Verständnis von Migration und Entwicklung geprägt. An was denkst du, wenn wir von „Migration & Entwicklung“ sprechen?

Wenn wir von Migration und Entwicklung sprechen, denke ich zuallererst an die Menschen. Ich denke an die Menschen, die an diesem Prozess beteiligt sind. Es sind Menschen, die nicht nur an sich selbst denken, sondern auch an die Gemeinschaften, aus denen sie ursprünglich kommen und in denen sie aktuell leben und darüber hinaus. Das sind Menschen, die die Gesellschaften zusammenhalten wollen und nicht spalten. Deshalb arbeiten Sie an der Verbesserung der Bedingungen in ihren Herkunftsländern und hier sowie weltweit.

Vielen Dank für die Einordnung. Kannst du uns einen Einblick geben, was in diesem Jahr ansteht?

In diesem Jahr haben wir einiges vor. Ein Punkt bleibt weiterhin die Bekanntmachung und der Austausch über unser Positionspapier mit Handlungsimpulsen zur besonderen Stellung des (post-)migrantischen Engagements in der entwicklungspolitischen Förderlandschaft. Das Interesse daran ist groß – wir haben zahlreiche Anfragen von unterschiedlichen Akteur*innen erhalten.

Zudem arbeiten wir an einem Expert*innenpapier, in das wir gezielt migrantische Expert*innen aus verschiedenen Einrichtungen einbinden möchten. Gerade jetzt, da Migration zunehmend zum Reizthema geworden ist – eine Entwicklung, die ich mit Sorge betrachte – braucht es eine klare, starke Position. Unser Ziel ist es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und unsere Demokratie zu stärken.

Welche Erwartungen hast du an Organisationen wie die SEZ aber auch die Politik, um (post-)migrantisches Engagement in der entwicklungspolitischen Arbeit voranzubringen? In welcher Rolle siehst du die SEZ?

Organisationen wie die SEZ und die Politik spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des (post-)migrantischen Engagements. In den letzten Jahren wurden bereits wichtige Fortschritte erzielt, doch es bleibt noch viel zu tun.

Die SEZ hat bereits zahlreiche Projekte realisiert, die (post-)migrantische Akteur*innen stärken. Ein Beispiel ist das Afrika Forum, das von Anfang an nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch von der SEZ begleitet und mit koordiniert wurde. Auch das baden-württembergische Staatsministerium unterstützt unsere Arbeit – etwa durch das migrantische entwicklungspolitische Netzwerk, in dem Landesbeamte und sogar Staatssekretär Rudi Hoogvliet aktiv den Austausch mit Migrant*innen suchen.

Ich wünsche mir, dass die SEZ diesen Weg weitergeht und noch mehr Stiftungen und Organisationen davon überzeugt, das Engagement von (post-)migrantischen Initiativen gezielt zu fördern. Diese Unterstützung sollte möglichst viele erreichen, um nachhaltige Wirkung zu entfalten.

Was wünschst du dir für das nächste Jahr für deine Arbeit und dein Engagement?

Für das kommende Jahr wünsche ich mir, dass die Anerkennung meines Engagements auch auf andere Menschen mit Migrationsgeschichte ausgeweitet wird – insbesondere durch eine stärkere Unterstützung von Projekten, die von und für (post-)migrantische Gemeinschaften initiiert werden. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, Menschen mit Migrationsgeschichte in Schlüsselpositionen, wie Gremien und Vorständen von Dachverbänden, stärker zu verankern. Ihre Präsenz und Mitgestaltung auf diesen Ebenen sind essenziell, um ihre Perspektiven sichtbarer zu machen und strukturelle Veränderungen voranzutreiben.

Was bedeutet die offizielle Anerkennung deiner Arbeit durch das Bundesverdienstkreuz für dich?

Die offizielle Anerkennung meiner Arbeit ist für mich zugleich eine Würdigung des Engagements aller (post-)migrantischen Akteur*innen. Ich sehe mich dabei lediglich als Mittler, als eine Stimme für all jene Menschen mit Migrationsgeschichte, die sich täglich für das Gemeinwohl einsetzen.

Das Bundesverdienstkreuz habe ich stellvertretend für sie alle entgegengenommen – für diejenigen, die oft unsichtbar bleiben, aber durch ihre Arbeit unsere Gesellschaft maßgeblich mitgestalten.

Danke für deine Zeit und deinen unermüdlichen Einsatz für eine offene Gesellschaft!

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(POST)MIGRANTISCHE ORGANISATIONEN ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG PARTNER­SCHAFTS­GRUPPEN PARTNER­SCHAFTS­ZENTRUM

In vier Sprachen besser zusammenarbeiten

Im Juni 2024 wurde die neue Auflage der Broschüre "Nord-Süd-Partnerschaften reflektieren – ein Fragenkatalog" veröffentlicht. Nun gibt es endlich die Übersetzung in französisch, englisch und spanisch.

Wer Fragen stellt, verändert die Welt – das war die Idee zur Erstellung eines Katalogs von zentralen Fragen mit denen man „Partnerschaften reflektieren“ kann. Die Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Partnerschaftsgruppen und Menschen in Nord und Süd verändert die Welt. Wie man zusammenarbeitet ist dabei ebenso wichtig, wie das, was getan wird und mit welchem Ziel. Wir freuen uns sehr, Ihnen die Neuauflage unseres Materials vorzustellen. Es wurde mit dem Wissen der Fachpromotor*innen aus ganz Deutschland, die zu internationalen Kooperationen arbeiten, erstellt und ist im Dezember 2024 endlich auch in drei weiteren Sprachen erschienen. Der Fragenkatalog soll Aktiven in Nord-Süd-Kooperationen als ein Werkzeug dienen und sie dabei unterstützen, ihre Arbeit kontinuierlich zu reflektieren, über neue Lösungswege nachzudenken oder Veränderungsprozesse anzustoßen. Die aktive Auseinandersetzung mit den Fragen soll ihre Zusammenarbeit stärken und weiterentwickeln. Denn nur durch kontinuierliche Reflexion und offenen Dialog können nachhaltige Partnerschaften erreicht werden.

Dabei betrachtet der Fragenkatalog bekannte Themen, aktuelle Debatten und auch potenzielle Spannungsfelder, die bisher kaum in der Nord-Süd-Partnerschaft Beachtung gefunden haben. Von der Auseinandersetzung mit Dekolonialisierung und machtkritischen Perspektiven bis hin zu Gerechtigkeit in globalen Partnerschaften – Einblicke in Themen, die die Partnerschaftsarbeit bereichern und weiterentwickeln. Wir stellen alte und neue Fragen und sind gespannt auf Ihre Antworten oder auch neue Fragen!

Partnerschaften sind vielfältig, lebendig und verändern sich. Daher ist dieser Fragenkatalog so gestaltet, dass er flexibel eingesetzt werden kann. Von grundlegenden Strukturen bis hin zu konkreten Situationen bietet er Anregungen für Gespräche und Reflexionen.

Folgen Sie dem Button und finden Sie die neuesten Ausgaben des Fragenkatalogs “Nord-Süd-Partnerschaften reflektieren”.

Ihre Ansprechpartnerin

DR. KIDIST HAILU

Fachpromotorin für Internationale Partnerschaftsarbeit

Veranstaltungen

18. Jul
DEKOLONISIERUNGINTERNATIONALE PARTNERSCHAFTENKLIMA & UMWELTGERECHIGKEIT

Energiewende und globale Transformation –Chancen und Herausforderungen für Afrika

19:00 - 21:00
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AKTEUR*INNEN DER BILDUNGSARBEIT ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG FAIR HANDELN

Bald ist Messezeit – Fair Handeln 2025

Kommen Sie zur Fair Handeln, die vom 24. bis zum 27. April 2025 auf der Messe Stuttgart stattfindet!

Fair gehandelten Kaffee aus Burundi verkosten, Ideen für die Schule, den Alltag und rund um ein faires und nachhaltiges Leben entwickeln und Schwerpunkte in Baden-Württemberg – zu all dem sind Sie auf der Messe Fair Handeln 2025 eingeladen.

Auf der Fair Handeln zeigen rund 100 Austeller*innen Trends und Innovationen, wie global gerechtes Handeln und konsumieren geht. In drei weiteren Ausstellungsbereichen geht es um Entwicklungszusammenarbeit und globale Partnerschaften, nachhaltiges Finanzwesen und Tourismus sowie zahlreiche Aktionen die zum Mitmachen oder Verkosten einladen.

Future Fashion präsentiert nachhaltige Styles und Hintergrundwissen zu Reparatur und nachhaltigerer Mode.

Gemeinsam mit der Slow Food in Halle 1, der größten Stuttgarter Messehalle, lädt die Fair Handeln zum gemeinsamen Bühnenprogramm. Denn: ob es um Ernährung oder Konsum geht – unser Handeln in Baden-Württemberg hat Auswirkungen auf Menschen weltweit. Deshalb wollen wir nicht auf Kosten Anderer leben, sondern aktiv Ungerechtigkeiten weltweit abbauen und nach Lösungen für mehr Gerechtigkeit suchen.

Die internationale Fach- und Verbrauchermesse Fair Handeln mit den Schwerpunkten Fair Trade und global verantwortungsvolles Handeln ist Verkaufsplattform und zugleich Informations- und Kontaktbörse für die Branche, für Medien, für Entscheidungsträger*innen und Verbraucher*innen. Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) veranstaltet die Fair Handeln gemeinsam mit der Messe Stuttgart im Rahmen der Frühjahrsmessen. Die SEZ ist die fachliche und ideelle Trägerin der Veranstaltung.

Ihre Ansprechpartnerin

Raquel Dischinger

Projektkoordination Future Fashion, Fairtrade-Schools & Messe Fair Handeln

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(POST)MIGRANTISCHE ORGANISATIONEN ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG SEZ

2. Afrika Forum #RewritingTheNarrative

In einer lebendigen Diskussion mit Grace Alele, Contimi Kenfack Mouafo, Mervdy Nkangu, Faisal Osman und Moderatorin Jenny Mushegera (v.l.n.r.) wurde die Vielfalt jungen Engagements sichtbar ©CamiloAmayaFotograf

Am 26. Oktober 2024 wurde das 2. Afrika Forum Baden-Württemberg zum Herzstück der Ludwigsburger Afrikatage. Unter dem Motto #RewritingTheNarrative – Gemeinsam Zukunft gestalten stand das Treffen im Zeichen junger Stimmen und neuer Narrative aus der Afrodiaspora. Ein Tag, der Perspektiven erweiterte, Inspiration schuf und gemeinsam Wege in eine nachhaltige Zukunft ebnete.

Fortsetzung einer Vision: Das 2. Afrika Forum Baden-Württemberg
Nach dem gelungenen Auftakt des ersten Afrika Forums Baden-Württemberg 2022 unter dem Motto #ChangingTheNarrative setzte das 2. Afrika Forum Baden-Württemberg am 26. Oktober 2024 in Ludwigsburg ein starkes Zeichen: #RewritingTheNarrative stand im Mittelpunkt und thematisierte die Neuausrichtung von Narrativen über Afrika sowie den Weg zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft. Der Schwerpunkt lag dieses Jahr auf der aktiven Rolle der afrodiasporischen Gemeinschaft und deren Beitrag zu zentralen Zukunftsfragen.

Im Rampenlicht: Contimi Kenfack Mouafo – Deutschlands Student des Jahres 2024
Mit einer inspirierenden Keynote eröffnete Contimi Kenfack Mouafo, Gründer von 3 E’s 4 Africa e.V., die Veranstaltung. Seine Botschaft: Junge Menschen und lokales Engagement sind zentrale Elemente für eine zukunftsweisende Zusammenarbeit zwischen der Diaspora und globalen Akteur*innen. Seine Worte setzten den Ton für ein Forum, das innovative Ideen und die Kraft gemeinsamer Anstrengungen feierte.

Stärkung der politischen Partizipation
Ein zentrales Anliegen des Forums war die Förderung politischer Mitgestaltung. Der in diesem Jahr gegründete Panafrikanische Rat Baden-Württemberg spielte dabei eine Schlüsselrolle. Silvia Holzhäuer-Ruprecht und Dr. David Tchakoura präsentierten den Rat und dessen Vision:

“Es kann keine Diskussion über Afrika geben, ohne Afrika selbst mit einzubeziehen.”

Die Mandatsträger*innen Njeri Kinyanjui, Nzimbu Cathy Mpanu-Mpanu-Plato und Vera Sompon teilten ihre persönlichen Geschichten und Motivation, die sie in die Politik geführt haben. Ihre Perspektiven unterstrichen die Vielfalt der Gründe für politisches Engagement:

“Für mich geht es um Demokratie und gleiche Lebensverhältnisse für alle.” (Njeri Kinyanjui)

“Mein Amt gibt mir Macht – es ist ein schönes Gefühl, mitentscheiden zu können.” (Vera Sompon)

Sie gaben auch wertvolle Tipps für den Einstieg in die Politik, darunter: Informieren, lokal starten, Gleichgesinnte suchen (Cathy Plato); Mentor*innen finden und offen für Lernprozesse bleiben (Vera Sompon).

Eine Brücke zwischen den Generationen
Besonders beeindruckend war die Plattform, die jungen Stimmen gewidmet wurde. In einer lebendigen Diskussion mit Grace Alele, Contimi Kenfack Mouafo, Mervdy Nkangu, Faisal Osman und Moderatorin Jenny Mushegera wurde die Vielfalt und das Potenzial lokalen Engagements sichtbar.

Die junge Generation formulierte klare Wünsche für die generationenübergreifende Zusammenarbeit:

“Ich wünsche mir weiterhin offene Räume und Plattformen für unser Engagement.” (Grace Alele)

“Ich hoffe auf Vertrauen und den Austausch von Erfahrungen und Kontakten.” (Faisal Osman)

“Wir brauchen Akzeptanz für neue Wege und Perspektiven.” (Contimi Kenfack Mouafo)

„Ich wünsche mir, dass auch Menschen, die nicht Teil der Diskussion sind, mitgedacht werden.“ (Mervdy Nkangu)

Ihr Dank galt den Vorreitenden, die Türen geöffnet und Netzwerke aufgebaut haben, mit der Hoffnung, dass diese Arbeit fortgeführt und geteilt wird.

Ein Tag voller Impulse, Workshops und Genuss
Neben inspirierenden Vorträgen und Diskussionen bot das Forum praxisnahe Workshops zu Themen wie Technologietransfer, kulturelle Identität und politische Teilhabe. Ein besonderer Dank gilt allen Impulsgeber*innen und Teilnehmenden, die durch ihre Beiträge die Veranstaltung bereichert haben.

Musikalisch verzauberte die 17-jährige Violinistin Calia Noémia Celestino Rádio das Publikum mit einem facettenreichen Repertoire von Klassik bis Pop und schuf damit einen emotionalen Höhepunkt eines ereignisreichen Tages.

Zum Abschluss: Ein Impuls, der bleibt
Wie die bewegenden Klänge von My Way und Lift Me Up, die Calia Noémia Celestino Rádio an diesem Tag zum Leben erweckte, steht auch das 2. Afrika Forum Baden-Württemberg für den Mut, den eigenen Weg zu gehen und gleichzeitig andere zu inspirieren und zu tragen.

Es erinnerte uns daran: Jede*r hat die Kraft, Geschichte neu zu schreiben, Brücken zu bauen und eine gerechtere Zukunft zu gestalten – auf die eigene Art, mit eigenem Rhythmus und vor allem in Gemeinschaft.

Wenn auch Sie Teil des Netzwerks Afrika Forum werden möchten, kontaktieren Sie uns oder nehmen Sie an den nächsten Veranstaltungen teil.

IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN

SAMRAWIT PETROS

Strategie Partnerschaften & Afrika-Forum

Leslie Hawener

Referentin der Geschäftsleitung & Kommunikation

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ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG INTERVIEW PARTNER­SCHAFTS­GRUPPEN PARTNER­SCHAFTS­ZENTRUM SEZ

Im Gespräch mit Dr. Kidist Hailu

Neu veröffentlicht: der komplett überarbeitete Fragenkatalog “Nord-Süd-Partnerschaften reflektieren”. Dr. Kidist Hailu war aktiv am Prozess beteiligt (© SEZ).

Erfahren Sie im Gespräch mit Dr. Kidist Hailu, Fachpromotorin für lokale Partnerschaftsinitiativen, mehr über den Fragenkatalog „Nord-Süd-Partnerschaften reflektieren“.

Bereits im Jahr 2020 wurde der Kriterienkatalog „Partnerschaften reflektieren“ veröffentlicht. Unter dem Motto „Wer Fragen stellt, verändert die Welt“ wurde damals die erste Ausgabe eingeleitet. Im Juni wurde nun ein zweiter Fragenkatalog von Fachpromotor*innen aus dem Bereich internationale Kooperationen und der Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e. V. veröffentlicht. Im Gespräch mit Dr. Kidist Hailu erhalten Sie Informationen über „Nord-Süd-Partnerschaften reflektieren – Ein Fragenkatalog“ und erfahren, welche Empfehlungen die Broschüre und die Fachpromotorin den Partnerschaftsgruppen mit auf den Weg geben.

Können Sie uns kurz beschreiben, was genau Ihre Tätigkeit ist?

Ich bin seit 2021 Teil der SEZ und koordiniere als Fachpromotorin für lokale Partnerschaftsinitiativen Workshops und Seminare zu Themen, die für Partnerschaften relevant sind, zum Beispiel zu transkultureller Kommunikation, Kinderschutz, diskriminierungssensibler Sprache sowie Dekolonisierung der Partnerschaftsarbeit. Außerdem koordiniere ich eine Plattform für Austauschmöglichkeiten zwischen Engagierten und biete Beratungen für die Partnerschaftsgruppen in Baden-Württemberg an.

Vor kurzem wurde „Nord-Süd-Partnerschaften reflektieren – ein Fragenkatalog“ überarbeitet und Sie waren aktiv an diesem Prozess beteiligt. Könnten Sie uns erklären, was genau dieser Fragenkatalog beinhaltet?

Der Fragenkatalog, sowohl die ursprüngliche als auch die aktuelle Version, richtet sich an Partnerschaftsgruppen, insbesondere an diejenigen, die sich in den Nord-Süd-Partnerschaften engagieren. Die Veröffentlichung bietet wertvolle Anregungen, um Partnerschaften auf verschiedenen Ebenen zu betrachten und kritisch zu durchdenken. Der Fragenkatalog enthält inspirierende Impulse und Handlungsanregungen, die dazu beitragen können, die eigene Arbeit sowie die Zusammenarbeit mit den Partner*innen zu reflektieren und bei Bedarf zu verändern.

Wir, die Fachpromotor*innen im Bereich internationale Kooperationen und Partnerschaften, haben bundesweit zusammengearbeitet, um Partnerschaftsgruppen bei ihrem Engagement zu unterstützen und frische Impulse für Nord-Süd-Partnerschaften zu setzen. Wir wünschen uns, dass der Fragenkatalog als nützliches Werkzeug verwendet wird, um die Zusammenarbeit nicht nur besser zu verstehen, sondern auch aktiv zu verbessern.

Weshalb wurde der erste Fragenkatalog überarbeitet?

Die Überarbeitung war notwendig, weil sich die Debatten und Perspektiven über Nord-Süd-Partnerschaften im Laufe der Zeit verändert haben. Zudem sind neue Fragen aufgetaucht, die sowohl die aktuelle Situation als auch die historische Entwicklung kritisch hinterfragen, während andere Fragen an Relevanz verloren haben. Dadurch konnten wir dazu beitragen, dass der Katalog weiterhin zeitgemäß und nützlich bleibt.

Welche Themen werden in der überarbeiteten Version aufgegriffen?

Die neue Ausgabe behandelt unter anderem aktuelle Debatten und Themen, die bisher in der Nord-Süd-Partnerschaftsarbeit häufig unbeachtet geblieben sind. Dazu gehören wichtige Themen wir Dekolonialisierung, machtkritische Perspektiven und globale Gerechtigkeit in Partnerschaften. Ebenso sind Fragen zur politischen Dimension, zu Menschenrechten und zur Geschlechtergerechtigkeit jetzt ein wichtiger Bestandteil des Fragenkatalogs.

Welche Vorteile bietet der Fragenkatalog für Nord-Süd-Partnerschaften?

Ich hoffe sehr, dass der Fragenkatalog viele Partnerschaftsgruppen erreicht und aktiv genutzt wird. Denn die Reflexion innerhalb von Partnerschaften kann die Kommunikation verbessern, gemeinsame Lernprozesse starten und allgemein eine bewusste Diskussion untereinander ermöglichen. Der Fragenkatalog ist flexibel einsetzbar, wird sicher nicht die letzte Version bleiben und sich weiter mit der Zeit entwickeln. Denn die Themen und Relevanz der Fragen verändern sich mit der Zeit. Deshalb möchten wir Partnerschaftsgruppen ermutigen, ihre eigenen Fragen zu stellen und gemeinsam mit ihren Partner*innen nach Lösungen zu suchen. Um die Nutzung noch breiter zu ermöglichen, planen wir die Broschüre noch in vier weitere Sprachen (Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch) zu übersetzen, damit auch Partner*innen im Globalen Süden mit dem Katalog arbeiten können.

Welche Empfehlung möchten Sie Partnerschaftsgruppen noch mit auf den Weg geben?

Meine persönliche Empfehlung für alle Engagierten in Nord-Süd-Partnerschaften ist, Partnerschaften als ein Lernfeld zu betrachten und immer offen zu sein, auch vom Globalen Süden zu lernen.

Vielen Dank für diesen Einblick.

Ihre Ansprechpartnerin

DR. KIDIST HAILU

Fachpromotorin für Internationale Partnerschaftsarbeit

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ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG FUTURE FASHION

Es gibt neue Future Fashion Experts

Future Fashion Experts beim Workshop in Ulm ©SEZ/ Theo Stumpp

Die Future Fashion Experts bringen Wissen und Methoden rund um nachhaltige Klamotten und faire und ökologische Textilien an Bildungsorte.

Am 7. und 8. Juni haben wir die Future Fashion Experts gemeinsam mit dem Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg (DEAB) zu einem Fortbildungswochenende der Akademie eingeladen. Es wurden Wissen erweitert und neue Experts ausgebildet.

Fünfzehn Future Fashion Experts haben sich zwei Tage lang intensiv mit Bildungsmethoden auseinandergesetzt, wie sie die Textile Wertschöpfungskette, die langen Reiseruten von Bekleidung und globale Ungleichverteilungen in der Ressourcennutzung erfahrbar machen können. Das geht zum Beispiel mit dem Weltspiel des EPIZ.

Bei Future Fashion gibt es immer um Theorie (Info- und Wissensvermittlung über nachhaltige Klamotten) und Praxis. Über Upcycling kann man nie genug erfahren, weshalb die Experts neue Workshops mit Siebdruck und Löcher Stopfen erarbeitet haben. Wenn das viele Menschen können und machen, können wir Textilmüll vermeiden und Ressourcen für die Produktion von Bekleidung sparen.

Weil Future Fashion in Baden-Württemberg Teil von  Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und damit der Nachhaltigkeitsstrategie ist, waren Grundlagentrainings, wie BNE funktioniert und wo sie stattfindet, ein wichtiger Teil der Fortbildung. Hier wurde erarbeitet, wie Fragen der Nachhaltigkeit in Bildungsprozesse und Bildungsorte integriert werden kann. So können unsere Future Fashion Experts besser mit Lehrenden und Ausbilder*innen zusammenarbeiten und Bildungsangebote mit interessanten Workshops und Praxiseinheiten ergänzen.

Die wichtigste Zutat die für Veränderung und für Lernen benötigt wird, ist jedoch Motivation. Dazu hat Francine Feuné, selbst Future Fashion Expert und Autorin inspiriert. Sie hat eine exklusive Lesung ihres Buches „Meine Familie, Mein Leben“ gehalten und mit den anderen Experts Skillsharing für die eigene Motivation und das Engagement für Veränderung gemacht.

Schaut auf unsere Website www.futurefashion.de und ladet unsere Experts an eure Schule, zu eurer Veranstaltung oder Weiterbildungsreihe ein.

Ihr wollt selbst auch mitmachen? Werdet jetzt Future Fashion Friends und sorgt dafür, dass die Experts noch mehr Einsätze machen können.

Oder werdet selbst Expert bei der Future Fashion Akademie, die wir gemeinsam mit dem DEAB anbieten.

Ihre Ansprechpartnerin

FELICIA GRAUBNER

Future Fashion Akademie

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ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG GLOBALE KOMMUNE WELT:BÜRGER GEFRAGT!

ENGAGEMENT IN DEN KOMMUNEN UND DIGITALISIERUNG

Gemeinsam für mehr globale Verantwortung: Teilnehmer*innen der Entwicklungspolitischen Regionalkonferenz (Foto: SIMAMA STEH AUF e.V.).

100 STIMMEN FÜR GLOBALE VERANTWORTUNG: AUF DER ENTWICKLUNGSPOLITISCHEN REGIONALKONFERENZ IN KARLSRUHE TRAFEN BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE ENGAGIERTE AUF VERTRETER*INNEN DER STADT KARLSRUHE, DER KOMMUNEN UND DER LANDESPOLITIK UND SETZTEN IHRE ANLIEGEN ZU GLOBALER GERECHTIGKEIT AUF DIE POLITISCHE AGENDA.

Unter dem Motto „Globale Verantwortung geht uns alle an!“ sind am 13. Juni 2023 rund 100 Menschen im Karlsruher Tollhaus zusammengekommen. Dort diskutierten sie mit Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup sowie Staatssekretär Rudi Hoogvliet, Vertreter*innen der Landesregierung sowie des Landesparlaments bei der Entwicklungspolitischen Regionalkonferenz darüber, wie Digitalisierung zum Abbau globaler Ungleichheiten beitragen kann und was die Zivilgesellschaft für ihren Einsatz für mehr globale Nachhaltigkeit braucht.

In Workshops hatten die Teilnehmer*innen Forderungen aus den Bereichen Nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung, Klimagerechtigkeit, Migration und junges Engagement, Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen, Drohnen und Frieden, Inner Development Goals, Fairer Handel, Internationale Partnerschaften mit dem Globalen Süden und Soziales Unternehmertum erarbeitet. So ging es etwa beim Workshop „Women of Impact“ um Feministische Entwicklungspolitik und den gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen wie Bildung und Arbeit für alle Menschen. Der Workshop „Klimagerechtigkeit, Migration und junges Engagement“ behandelte die zentralen Themen und Zielgruppen für Fragen globaler Gerechtigkeit. Nach dem Input-Vortrag von Prof. Dr. Sama Mbang (TecFactory of Mercedes-Benz Cars Operations, Daimler) zum Thema „Digitalisierung und weltweite Ungleichheiten: eine globale Herausforderung für die gemeinsame Zukunft“ diskutierten Courtney Okolo (SIMAMA STEH AUF e.V.), Geraldine de Bastion (konnektiv) und Prof. Dr. Robert Lepenies (Karlshochschule) auf dem Podium über das Potential der Digitalisierung zum Abbau globaler Ungleichheiten.

Lob für die Zivilgesellschaft – OB Mentrup und Staatssekretär Hoogvliet würdigen unermüdlichen Einsatz für Agenda 2030

Zahlreiche engagierte zivilgesellschaftliche Akteur*innen setzen sich bereits seit vielen Jahrzehnten für eine nachhaltigere Welt ein. OB Mentrup würdigte den Beitrag der Engagierten: „Die Verwirklichung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung wird weitgehend von der Leistungsfähigkeit und dem Innovationswillen der Städte weltweit und ihren Bürger*innen abhängen. Die vielen zivilgesellschaftlichen Vereine, Initiativen und Gruppen in den Kommunen nehmen hier eine besondere Rolle ein. Ich begrüße die Entwicklungspolitische Regionalkonferenz als Plattform für den Fach- und Erfahrungsaustausch zwischen der organisierten Zivilgesellschaft, der Verwaltung und den Bürger*innen der Region.“

Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medien- und Entwicklungspolitik, der Baden-Württemberg als Bevollmächtigter des Landes in Berlin vertritt, betonte: „Die entwicklungspolitische Regionalkonferenz in Karlsruhe zeigt einmal mehr, welch großartiges entwicklungspolitisches Engagement wir auf kommunaler Ebene in unserem Land haben“ und hob weiter hervor: „Angesichts vieler verschiedener Krisen und großer Debatten über die Problemlagen in unserer global vernetzten Welt sind Treffen wie das heutige ein starker Gegenpol.“

Einladung durch die Expert*innen des Landes für mehr globale Gerechtigkeit

Die Entwicklungspolitische Regionalkonferenz wurde 2023 vom Karlsruher Verein SIMAMA – STEH AUF durchgeführt, der mit Regionalpromotorin Sylvia Holzhäuer-Ruprecht Teil des Eine Welt-Promotor*innen Programms ist. Die Eine Welt-Promotor*innen sind Ansprechpersonen für alle Menschen in Baden-Württemberg, die Lösungen für Fragen nach mehr globaler Gerechtigkeit suchen. Sei es in den Bereichen Lieferketten und faire Handelsbeziehungen, oder zu Fragen, wie mehr globale Nachhaltigkeit an die Schulen kommt oder was eigentlich Kolonialgeschichte mit unserem Leben heute zu tun hat. Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms ist der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Das Eine Welt-Promotor*innen-Programm entstand aus den entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes, die formulieren, wie in Baden-Württemberg globale Verantwortung politisch verankert ist. Finanziert wird das Programm vom Bund und vom Land. Die Promotor*innen tragen seit zehn Jahren Tag für Tag dazu bei, diese Leitlinien umzusetzen und sowohl die politischen Ebenen als auch die Bürger*innen dafür zu gewinnen. Ihre sehr gute Vernetzung und ihr Fachwissen sind eine bedeutende Ressource für entwicklungspolitische Akteur*innen in Baden-Württemberg. Die Regionalpromotor*innen fördern die Eine Welt-Arbeit, unterstützen die Engagierten und gewinnen neue Akteur*innen in ihrer jeweiligen Region.

Über die Entwicklungspolitische Regionalkonferenz

Auf der regelmäßig stattfindenden Entwicklungspolitischen Regionalkonferenz im Rahmen des Dialogformats Welt:Bürger gefragt! tauschen sich Vertreter*innen der Kommunalpolitik, der Landespolitik und des Rats für Entwicklungszusammenarbeit mit der entwicklungspolitischen Basis und regional Engagierten über aktuelle Themen globaler Ungleichheiten aus. Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg koordiniert den Rat für Entwicklungszusammenarbeit, der die Landeregierung zu entwicklungspolitischen Fragen berät.

Über SIMAMA – STEH AUF e.V.

SIMAMA – STEH AUF e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die globale Verantwortung und Solidarität einsetzt. Mit Veranstaltungen wie der Entwicklungspolitischen Regionalkonferenz will SIMAMA – STEH AUF e.V. das Bewusstsein für regionale und globale Herausforderungen schärfen und praktikable Lösungen fördern.

Über den DEAB

178 entwicklungspolitische Organisationen und Netzwerke in Baden-Württemberg, insgesamt über 400 Gruppen und Organisationen, bilden den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Zentrale Aufgaben des 1975 gegründeten Dachverbands sind die Förderung seiner Mitglieder durch Information, Beratung, Vernetzung, Fortbildung und die politische Vertretung ihrer Anliegen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Darüber hinaus ist die DEAB-Geschäftsstelle in Stuttgart eine Servicestelle für Fragen rund um Globale Verantwortung und Nachhaltigkeit. Die Landespolitik, Globales Lernen, Fairer Handel und migrationsgesellschaftliche Öffnung stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Der DEAB ist Herausgeber des Journals Südzeit. Der DEAB ist außerdem Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms sowie des Interkulturellen Promotor*innen-Programms. Information: www.deab.de

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DIANA GRIESINGER

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ENGAGIERTE IN BADEN-WÜRTTEMBERG WELT:BÜRGER GEFRAGT!

Entwicklungspolitik als Frage der Zukunftsfähigkeit

Die Promotorinnen und Promotoren Eine Welt-Promotor*innen Programms Baden-Württemberg bei der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz am 15. April 2023 in Stuttgart (Bildnachweis: SEZ).

170 Stimmen für globale Verantwortung: Auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz in Stuttgart trafen baden-württembergische Engagierte auf Vertreterinnen und Vertreter der Landespolitik und setzten ihre Anliegen zu globaler Gerechtigkeit auf die politische Agenda.

Unter dem Motto „Baden-Württemberg entwickeln – Globale Verantwortung beginnt bei uns!“ sind am 15. April 2023 rund 170 Menschen im International Congress Center der Messe Stuttgart zusammengekommen. Sie diskutierten mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung und des Landesparlamentes, was in Baden-Württemberg auf politischer Ebene passieren muss, damit wir nicht auf Kosten anderer leben.

Baden-Württemberg, Berlin und die Welt

Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medien- und Entwicklungspolitik, der Baden-Württemberg als Bevollmächtigter des Landes in Berlin vertritt, setzte sich mit Landtagsabgeordneten, Organisationen und Engagierten der entwicklungspolitischen Landkarte in Baden-Württemberg zusammen, um globale Zukunftsfragen zu besprechen. Dazu eingeladen hatten die Eine Welt-Promotorinnen und Promotoren, die Expertinnen und Experten für Entwicklungspolitik im Land sind. Sie sind Ansprechpersonen für alle Menschen in Baden-Württemberg, die Lösungen für Fragen nach mehr globaler Gerechtigkeit suchen. Sei es in den Bereichen Lieferketten und faire Handelsbeziehungen, wie mehr globale Nachhaltigkeit an die Schulen kommt oder was eigentlich Kolonialgeschichte mit unserem Leben heute zu tun hat. Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms ist der Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB).

„Die Landesregierung steht zu ihrer globalen Verantwortung, zur Bildungsarbeit im Inland, zum entwicklungspolitischen Bündnis Baden-Württemberg und ganz besonders zum ‚Eine Welt-Promotor*innen-Programm‘, denn die Agenda 2030 werden wir als Gesellschaft nur gemeinsam erreichen. Entwicklungspolitik verstehe ich als Querschnittsaufgabe der Landesregierung, denn wir brauchen eine ressortübergreifende kohärente Politik, um eine ernsthafte und letztendlich für beide Seiten produktive Zusammenarbeit zu erreichen. Der globale Süden braucht uns, aber wir brauchen die Länder dort genauso“, so Staatssekretär Hoogvliet.

Großes Interesse der Landtagsabgeordneten an Themen der globalen Verantwortung

Die Mitglieder des Landtags Josha Frey (Grüne), Sebastian Cuny (SPD), Tim Bückner (CDU) und Georg Heitlinger (FDP/DVP) waren mit Bühnenstatements bei der Konferenz vertreten. Weitere Landtagsabgeordnete nahmen an der Konferenz teil und beteiligten sich an den inhaltlichen Angeboten, die von den Eine Welt-Promotor*innen organisiert worden waren. In neun Workshops wurden Fragen globaler Gerechtigkeit verhandelt: So ging es etwa um die globale Ernährungswende und gerechtere Lieferketten, um Bildungspartnerschaften oder um migrantische Perspektiven auf die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen.

„Die Eine Welt-Promotor*innen in BW haben enorm viel Wissen, Fachexpertise und Kompetenzen, sowohl regionale als auch landesweite Fachnetzwerke aufgebaut und sind in regelmäßigem Kontakt mit ihnen. Daher ist es wichtig, dass Politik und Verwaltung, auf lokaler und auf Landesebene, die Zusammenarbeit mit den Eine Welt-Promotor*innen ernst nehmen, ihre Expertisen und Kompetenzen abrufen und sie gezielt nutzen“, sagte Dr. Dolgor Guntsetseg, die im April ihre neue Stelle als Netzwerkkoordinatorin des Eine Welt-Promotor*innen Programms Baden-Württemberg beim DEAB angetreten hat und damit die Nachfolgerin von Claudia Duppel ist.

Die Expert*innen des Landes für mehr globale Gerechtigkeit

Das Eine Welt-Promotor*innen-Programm entstand aus den entwicklungspolitischen Leitlinien des Landes, die formulieren, wie in Baden-Württemberg globale Verantwortung politisch verankert ist. Finanziert wird das Programm vom Bund und vom Land. Die Promotoren und Promotorinnen tragen seit zehn Jahren Tag für Tag dazu bei, diese Leitlinien umzusetzen und sowohl die politischen Ebenen als auch die Bürgerinnen und Bürger dafür zu gewinnen. Ihre sehr gute Vernetzung und ihr Fachwissen sind eine bedeutende Ressource für entwicklungspolitische Akteure und Akteurinnen in Baden-Württemberg. So sind auch sie es, die die Ergebnisse der Konferenz aufbereiten und digital verfügbar machen, damit sie von der Landespolitik, dem Rat für Entwicklungszusammenarbeit und weiteren Akteuren und Akteurinnen weiterverfolgt werden können. Ab 12. Mai 2023 sind die Ergebnisse der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz hier zu finden: www.sez.de/entwicklungspoltische-landeskonferenz.

Über die Entwicklungspolitische Landeskonferenz

Auf der jährlich stattfindenden Entwicklungspolitischen Landeskonferenz im Rahmen des Dialogformats Welt:Bürger gefragt! hat die entwicklungspolitische Basis die Möglichkeit, ihre Ideen und Initiativen einzubringen und so aktiv die Entwicklungspolitik des Landes mitzugestalten. Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg koordiniert den Rat für Entwicklungszusammenarbeit, der die Landeregierung zu entwicklungspolitischen Fragen berät und zur Landekonferenz einlädt.

Über den DEAB

175 entwicklungspolitische Organisationen und Netzwerke in Baden-Württemberg, insgesamt über 400 Gruppen und Organisationen, bilden den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Zentrale Aufgaben des 1975 gegründeten Dachverbands sind die Förderung seiner Mitglieder durch Information, Beratung, Vernetzung, Fortbildung und die politische Vertretung ihrer Anliegen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Darüber hinaus ist die DEAB-Geschäftsstelle in Stuttgart eine Servicestelle für Fragen rund um Globale Verantwortung und Nachhaltigkeit. Die Landespolitik, Globales Lernen, Fairer Handel und Interkulturelle Öffnung stehen zurzeit im Mittelpunkt der Arbeit. Der DEAB ist Herausgeber des Journals Südzeit. Der DEAB ist außerdem Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms sowie des Interkulturellen Promotor*innen-Programms. Information: www.deab.de

Weitere Informationen

www.sez.de/entwicklungspolitische-landeskonferenz-2023

https://www.deab.de/themen-programme/promotorinnen-programm/das-programm/

www.sez.de/themen/weltbürger-gefragt

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