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Bei der internationalen Veranstaltung "Celebrating Women in Arts" sprachen Künstler*innen aus Burundi, Ruanda und Deutschland darüber, was die Pandemie für ihre Kreativität bedeutet.
Ein Hoch auf Frauen in der Kunst: Neue kreative Lebenswege in Zeiten der Pandemie
„Künstler*innen leben in einem Raum, der selbst noch gar nicht erschaffen ist“, so formulierte es Debbie Smith beim Onlineaustausch „Ein Hoch auf Frauen in der Kunst: Neue kreative Lebenswege in Zeiten der Pandemie”. Die Veranstaltung mit deutschen, burundischen und ruandischen Künstler*innen fand zur Feier des Internationalen Frauentages am 8. März 2021 statt und wurde vom Entwicklungspädagogischen Informationszentrum (EPiZ) und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) organisiert. Der von Divine Umulisa moderierte Austausch hatte zum Ziel, Frauen in der Kunst eine Plattform zu geben, um über ihre Arbeit, ihre Erfahrungen und ihre Bewältigungsstrategien für die Covid-19-Pandemie zu sprechen. Als Künstler*innen für die Musik sprachen Debby Smith(Deutschland) und Esther Niyifasha (Ruanda), für die Mode Ritha Angel (Burundi) und für die Malerei Jemima Kakizi(Ruanda) und Kelly Nkurikiye (Burundi).
Auch wenn sie durch Fragen rund um Alter, Umwelt, Gender und Eltern oft hart auf die Probe gestellt werden, sind es doch auch genau diese Themen, die oft als Motivation dienen, kreativ zu werden. Esther zerschmettert geradezu gläserne Decken, denn sie ist eine von nur zwei Frauen in Ruanda, die ihre Musik auf einer Inanga spielt. Die Inanga ist ein traditionelles Musikinstrument, das meistens nur von Männern gespielt wird. Die erst 19-jährige Ritha arbeitet schon seit vier Jahren als renommierte Modedesignerin in Burundi – allen Behauptungen zum Trotz, dass sie doch zu jung sei, ihr eigenes Business aufzubauen. Die wichtigste Erkenntnis des Abends war, dass es den Künstler*innen gerade wegen ihrer aktuellen Erfahrungen in der Covid-19-Pandemie gelingt, sich selbst neu zu erschaffen. So nutzen sie diese Zeit einerseits zum Nachdenken, aber auch andererseits, um Neues zu kreieren. Jemima erzählte, dass sie die Zeit nutze, um Motive für T-Shirts und Hoodies zu gestalten. Kelly erlernte in der Pandemie das Nähen.
„Menschlichkeit und Liebe – das sind die beiden Botschaften meiner Musik“, so die Künstlerin Esther. Menschlichkeit und Liebe waren ebenso die Grundlage des gesamten Abends. Als inspirierender und selbstermächtigender Austausch brachte das Event Künstler*innen und Kunstbegeisterte in einem virtuellen Raum zusammen. Dort rückten Menschen aus der ganzen Welt ein Stück näher zusammen und erlebten ein Gefühl des Zusammengehörens – obwohl die Pandemie uns doch so oft auf Distanz hält. Der Abend bleibt auch besonders in Erinnerung, weil er einen Raum bot, in dem großartige Frauen mit vielfältigen künstlerischen Hintergründen gefeiert und neue Netzwerke geknüpft wurden.
Celebrating Women in Arts: Creative New Ways of Living during the Pandemic
“Artists live in a space that is not yet created,” said Debbie Smith during the online exchange ‘Celebrating women in arts: Creative ways of living during the pandemic’ between German, Burundian and Rwandan artists as part of the March 8, 2021 International Women’s Day celebration. The purpose of the exchange, organized by Entwicklungspädagogisches Informationszentrum (EPiZ) and Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) and moderated by Divine Umulisa, was to provide a platform for women in the arts to talk about their work, their experiences and how they overcome challenges, especially during the Covid-19-pandemic. The artists present were from the field of music, such as Debby Smith (Germany) and Esther Niyifasha (Rwanda), from the field of fashion Ritha Angel (Burundi) and from the field of painting Jemima Kakizi (Rwanda) and Kelly Nkurikiye (Burundi).
The age, the environment, the gender and the parents are the challenges they face, but they also serve as a motivation to create. Esther is shattering glass ceilings, for she is one of only two women in Rwanda who play their music on the Inanga, a traditional music instrument that is usually played by men only. At only 19, Ritha has become a renowned fashion designer in Burundi for four years, dismantling claims, that she is too young to start her own business. The biggest revelation of the evening was their ability to recreate themselves, because of what they are experiencing during the Covid-19-pandemic. On the one hand, this time is used to reflect and rethink, but on the other hand it is also used to recreate. Jemima shared that she started working with prints on T-shirts and hoodies during this time, as did Kelly who started to learn how to sew during the pandemic.
As Esther mentioned during the exchange: “Humanity and love are the two messages behind my music”. Humanity and love were also the reason behind this exchange. The inspiring and powerful exchange was an opportunity to gather artists and appreciators of arts together to create a ‘virtual’ room, that brings people from around the world closer together and provide a feeling of togetherness, despite the distance the pandemic is creating. Most importantly, it was a room for networking and celebrating women, who are excelling in different art fields.