Eine Woche lang, vom 11. bis 16. November, sind Juristinnen und Juristen aus Tansania, der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) und Benin zu Gast in Baden-Württemberg. Der Austausch zwischen afrikanischen und baden-württembergischen Justizfachleuten findet dieses Jahr zum dritten Mal statt.
„Die Partnerschaft mit Afrika beinhaltet mehr als nur wirtschaftliche Beziehungen, wir lernen sehr viel von den Partnern im Süden“, sagt Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ). „Mit dem Juristenaustausch trägt Baden-Württemberg mit dazu bei, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und allen Menschen Zugang zur Justiz zu ermöglichen und ein effektives Rechtswesen auf allen Ebenen aufzubauen, wie es auch im Ziel 16 der Agenda 2030 gefordert wird.“ Die SEZ ist die Projektträgerin des Juristenaustauschs, der vom Staatsministerium Baden-Württemberg und vom Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg finanziert wird.
Der Aufenthalt dient dem gegenseitigen fachlichen Austausch der Teilnehmenden und dem besseren Kennenlernen der Justizsysteme der beteiligten Länder. Daher steht der praktische Austausch zwischen den afrikanischen Gästen und den sie betreuenden baden-württembergischen Kolleginnen und Kollegen im Vordergrund. Besuche der Amtsgerichte Stuttgart und Esslingen sowie von Verhandlungen in Straf- und Familiensachen geben einen Einblick in den Alltag der deutschen Rechtsprechung. Aufgaben und Arbeit des Bundesgerichtshofs und des Bundesverfassungsgerichts stehen im Mittelpunkt des eintägigen Aufenthalts in Karlsruhe. Ein Treffen mit Staatsministerin Theresa Schopper sowie mit dem baden-württembergischen Justizminister Guido Wolf runden das Besuchsprogramm ab. Zum Abschluss des einwöchigen Aufenthalts nehmen die Juristinnen aus Tansania, der Demokratischen Republik Kongo, Ruanda und Burundi an der 46. Jahrestagung der Gesellschaft für Afrikanisches Recht e.V. in Stuttgart teil.