Stellvertretender SEZ-Geschäftsführer Klaus Weingärtner geht nach 29 Jahren in den Ruhestand
Stuttgart, 30. September 2019: „Mit Klaus Weingärtner verabschiedet sich eine Institution in der Institution“, so Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) bei der Verabschiedung von Klaus Weingärtner.
Klaus Weingärtner war ein Mann der ersten Stunde. Nur wenige Monate nach der Gründung im Januar 1991 fing er bei der SEZ an zu arbeiten. „Es war genau die Stelle, die ich mir damals vorgestellt habe“, sagt Weingärtner. Er war zuvor vier Jahre als Entwicklungshelfer im westafrikanischen Niger tätig, „und ich habe gesehen, dass es notwendig ist, die Menschen hier auf die Probleme und die Verhältnisse in den Ländern des globalen Südens hinzuweisen und auf Möglichkeiten, wie man es anders machen kann.“
Drei Jahrzehnte lang hat Klaus Weingärtner das Gesicht und die Arbeit der SEZ wesentlich mitgeprägt. Anfangs standen der Aufbau eines Netzwerks und die Professionalisierung der haupt- und ehrenamtlichen Eine-Welt-Akteurinnen und Akteure im Mittelpunkt der Arbeit. Die SEZ rannte damals, in den 1990er Jahren, mit ihren Angeboten offene Türen ein. Die Weltläden und der Faire Handel lagen Weingärtner immer ganz besonders am Herzen. Sein tatkräftiges Engagement führte dazu, dass es im Jahr 2005 im Haus der Wirtschaft eine erste bundesweite Messe für den Fairen Handel gab. Aus diesen Anfängen entwickelte sich die Messe Fair Handeln. „Damals gab’s noch keine Nachhaltigkeitsmessen. Wir haben auch einiges mitgezogen und ich bin froh, dass das so gekommen ist“, sagt Weingärtner im Rückblick.
Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel würdigte anlässlich der Verabschiedung bei der Feierstunde Ende September die Arbeit von Klaus Weingärtner und seinen Einsatz für den Fairen Handel mit den Worten: „Mit der Messe Fair Handeln haben Sie eine ausgezeichnete Öffentlichkeit und viele Unterstützer gewonnen. Wir müssen den Mut haben, den Menschen vor Ort zu helfen.“ Er beschrieb Klaus Weingärtner als „Innenminister“ der SEZ und sagte: „Ich habe großen Respekt vor ihm gewonnen. Er hat sich für Gerechtigkeit weltweit eingesetzt. Für ihn stand nie das Ich im Vordergrund, sondern immer das Wir. Er hat großen Sachverstand, Kompetenz, Überzeugungskraft und Verantwortungsgefühl.“
Das zweite Herzensthema von Klaus Weingärtner waren die Partnerschaften mit den Ländern des globalen Südens, insbesondere die Partnerschaft mit Burundi. „Wir haben die Kontakte nach Burundi weiter intensivieren können, da hat sich was entwickelt.“ Aus den zum Teil kleinen Partnerschaften von Einzelpersonen und kleinen Vereinen schuf die SEZ ein tragfähiges Netzwerk, das 2014 in die Landespartnerschaft Baden-Württembergs mit Burundi mündete. Ein Netzwerk, das auch in der derzeitigen politischen Krise Burundis verlässlich ist.
Am Ende seines SEZ-Lebens zieht Klaus Weingärtner eine ganz persönliche Bilanz: „Ich bin dankbar, dass ich Pionierarbeit leisten durfte beim Aufbau der Stiftung.“ Seine Arbeit hat ihn mit Zufriedenheit erfüllt. „Ich konnte das, was ich für notwendig erachtet habe und wofür ich gerne gearbeitet habe, in meinem Berufsleben umsetzen. Das war mein Antrieb die gesamte Zeit in der SEZ.“
Hintergrund zur SEZ
Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) will die baden-württembergische Bevölkerung für global verantwortliches Handeln sensibilisieren und aufzeigen, wie jede und jeder etwas für eine gerechtere Welt tun kann. Die Stiftung fördert und vernetzt private, kommunale und regionale Initiativen zur Verbesserung und Vertiefung der Entwicklungszusammenarbeit mit Ländern des globalen Südens.
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