Die wichtigste Ressource sind Menschen

Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit der Republik Burundi, und die Delegation aus Burundi mit Staatssekretär Rudi Hoogvliet, Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstarstand der SEZ, und den Tambourinaires du Burundi | Bildnachweis: SEZ/fotonoid

Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit der Republik Burundi, und die Delegation aus Burundi mit Staatssekretär Rudi Hoogvliet, Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstarstand der SEZ, und den Tambourinaires du Burundi | Bildnachweis: SEZ/fotonoid

Stuttgart, 10. April 2024 | Auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz am 6. April haben Politik und zivilgesellschaftliche Organisationen über mehr Ressourcengerechtigkeit und die Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi gesprochen. Im Rahmen der Messe Fair Handeln trafen sich zweihundert Engagierte in Stuttgart, um an Lösungen für einen besseren Umgang mit Rohstoffen zu arbeiten und die Vertiefung der Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi voranzubringen.

„Menschen und Ressourcen sind auf der Welt nicht gleich verteilt“ betonte Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit der Republik Burundi auf der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz in Stuttgart. In seiner Rede stellte er die Notwendigkeit diplomatischer Wege heraus, um sich „auf eine faire und gerechte Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung von Ressourcen zu einigen“. Staatssekretär Rudi Hoogvliet, zuständig für Medien- und Entwicklungspolitik und Bevollmächtigter des Landes beim Bund, betonte die Wichtigkeit lokaler Partnerschaften und der Zivilgesellschaft bei den internationalen Bemühungen für mehr Nachhaltigkeit: „Die wichtigste Ressource für Partnerschaften sind Menschen. Sie machen die Verbindung zwischen Baden-Württemberg und Burundi aus“, erinnerte er in seiner Eröffnungsrede.

Zum Anlass des 40-jährigen Jubiläums der Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi beleuchteten die zivilgesellschaftlichen Netzwerke und entwicklungspolitisch Engagierte in Workshops die Frage, wie beide Regionen voneinander lernen können, um Ungleichheiten abzubauen und mit unseren Ressourcen besser umzugehen. Dabei spielten sowohl ungerechter Rohstoffhandel mit dem Kongo und Kenia, als auch die Veränderungen die hierzulande notwendig sind, eine Rolle. So wurden an Beispielen wie etwa Gemeinwohlorientierung, Energiewende und Lieferketten globale Zusammenhänge und die notwendige sozial-ökologische Wende für mehr Ressourcengerechtigkeit erörtert.

Impulse aus Burundi – Ressourcengerechtigkeit muss ein partnerschaftliches Projekt sein

Einen fulminanten Auftakt der Konferenz bescherten die Tambourinaires du Burundi mit ihrem Auftritt im Internationalen Congresscenter Stuttgart. Die Tänze der Trommler sind seit 2014 immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Die Perspektive, dass friedliches Zusammenleben und Versöhnung notwendig sind, damit Menschen Probleme erfolgreich bewältigen können, spielt im baden-württembergischen Partnerland Burundi eine wichtige Rolle. Durch Ressourcen verursachte Konflikte haben insbesondere seit der Kolonialzeit in Burundi immer zu Ungleichheiten und Diskriminierung geführt. Anny Darlène Ndorimana, Direktorin von RC Retraining aus Burundi, stellte in ihrer Keynote die Bedeutung von Umweltschutz als Chance heraus: „Aus der Begleitung von Landfrauen haben wir gelernt, dass der Schutz der Umwelt als gerechte Ressource ebenso wie andere Ressourcen ein relevanter Kanal für nachhaltige Entwicklung ist“. Sie betonte die erfolgreiche Verbindung von Unternehmertum und Umweltschutz als Chance und lieferte mit der Vorstellung von aus Plastik recycelten Produkten der Initiative RC Retraining praktische Beispiel zur Umsetzung.

Über die Entwicklungspolitische Landeskonferenz 

Alle Ergebnisse der Konferenz sind ab 6. Mai 2024 unter www.sez.de/entwicklungspolitische-landeskonferenz zu finden. Der Rat für Entwicklungszusammenarbeit (REZ), der die baden-württembergische Landesregierung bei der Umsetzung der Entwicklungspolitischen Leitlinien berät, wird die Ergebnisse der Konferenz in Form einer Empfehlung an die Landespolitik aufarbeiten. Auf der jährlich stattfindenden Entwicklungspolitischen Landeskonferenz im Rahmen des Dialogformats Welt:Bürger gefragt! hat die entwicklungspolitische Basis die Möglichkeit, ihre Ideen und Initiativen einzubringen und so aktiv die Entwicklungspolitik des Landes mitzugestalten. Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg ist die Geschäftsstelle des REZ.

Über die AMAHORO! Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi

Seit mehr als 40 Jahren bilden partnerschaftliche Beziehungen zwischen Menschen aus Baden-Württemberg und Burundi eine Brücke über Grenzen hinweg. Im Jahre 2009 hat die SEZ im Auftrag des Landes Baden-Württemberg eine Koordinationsstelle für die Partnerschaft errichtet, 2014 wurde offiziell ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, um an der gemeinsamen Entwicklung in beiden Regionen zu arbeiten. Zum ersten Mal nach neun Jahren besuchte im Sommer 2023 eine politische Delegation aus Baden-Württemberg Burundi. Bei diesem Anlass hatten die politischen Vertreter Staatssekretär Rudi Hoogvliet für Baden-Württemberg und Außenminister Albert Shingiro für Burundi eine gemeinsame Absichtserklärung als Ergänzung zur Gemeinsamen Erklärung über die Zusammenarbeit zwischen der Regierung des Landes Baden-Württemberg und der Regierung der Republik Burundi vom 16. Mai 2014 unterzeichnet, in der sie die beidseitige Absicht zur Vertiefung der Partnerschaft festhalten. Dies soll durch regelmäßige Austausche zwischen den Regierungen und allen, die sich für die Partnerschaft interessieren und sich in ihr engagieren, erfolgen. Anlässlich des Auftakts der Veranstaltungen zum 40-jährigen Jubiläum der Partnerschaft auf der Fair Handeln besuchte eine burundische Delegation unter Leitung von Außenminister Albert Shingiro Baden-Württemberg. Zusätzlich wurde in Burundis wirtschaftlicher Hauptstadt Bujumbura ein Verbindungsbüro als Ergänzung der Anlaufstelle der SEZ in Stuttgart eröffnet, um Menschen beider Regionen zusammenzubringen.

Hintergrund zur SEZ

Die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) stärkt das Bewusstsein der Menschen in Baden-Württemberg für globale Zusammenhänge von lokalem Handeln. Mit Events und Konferenzen sensibilisiert sie für ein global verantwortliches Handeln und zeigt auf, wie jede und jeder etwas für eine gerechtere Welt tun kann. Die Stiftung fördert und vernetzt private, kommunale und regionale Initiativen zur Verbesserung und Vertiefung von Partnerschaften mit Ländern des sogenannten Globalen Südens. Eine besondere Rolle spielt die Partnerschaft mit Burundi, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert.

Weitere Informationen:

Details zu den Pressebildern:

1_Delegation: Botschafter Albert Shingiro, Minister für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit der Republik Burundi, und die Delegation aus Burundi mit Staatssekretär Rudi Hoogvliet, Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstarstand der SEZ, und den Tambourinaires du Burundi | Bildnachweis: SEZ/fotonoid

2_Workshops: Die Workshops der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz wurden von Aktiven des Eine-Welt-Promotor*innen-Programms und der BW-Burundi Partnerschaft vorbereitet | Bildnachweis: SEZ/fotonoid

3_Epol_Landeskonferenz: Momentaufnahme während der Entwicklungspolitischen Landeskonferenz | Bildnachweis: Staatsministerium/ Franziska Kraufmann

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