Ina, Nanni und Natascha schreiben für den Blog „fairlieben“ und testeten für uns den Konsum von Second-Hand-Klamotten in Stuttgart.
SEZ: Könnt ihr euch und eure Seite kurz vorstellen?
fairlieben: Wir sind vier Stuttgarterinnen und setzen uns mit dem Thema Fair- und Slow-Fashion auseinander. Auf unserer Homepage geben wir Anregungen und Tipps, wie man nachhaltiger leben kann.
SEZ: Wie lange kauft ihr schon Second-Hand?
Ina: Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das erste Mal Second-Hand gekauft habe. Schon als Kind habe ich sehr gerne auf dem Flohmarkt verkauft, egal ob beim Kleiderbasar an der Schule, auf dem Karlsplatz in Stuttgart oder in der Esslinger Altstadt. Durch die App Kleiderkreisel hat der Second-Hand-Kauf und -Verkauf bei mir noch mal stark zugenommen.
SEZ: Was ist euer persönliches Lieblingsstück vom Flohmarkt oder aus dem Second-Hand-Laden und wo habt ihr es gefunden?
Natascha: Mein persönliches Lieblingsstück ist meine Jeansjacke, die ich in dem Second-Hand-Laden Obscur in Stuttgart gekauft habe. Obwohl sie schon getragen wurde, ist sie immer noch total in Ordnung.
Ina: Mein Lieblingsstück ist ein kleiner, brauner Lederrucksack, den ich vor einigen Jahren im „Das Kaufhaus immer was Gutes“ in Stuttgart-Wangen gekauft habe. Es handelt sich dabei um ein Sozialkaufhaus, in dem günstige Second-Hand Kleider verkauft werden. Der Rucksack gehörte jemandem, der damit schon einige Male durch Regen und Sonne spaziert ist. Deshalb ist die obere Seite ganz ausgeblichen. Für mich ist er ein absolutes Platzwunder und ich wurde schon oft gefragt, wo ich ihn gekauft habe.
Nanni: Mein Lieblingsstück ist ganz klar mein roter Vintagemantel von Vinokilo. Er hält mich im Winter mollig warm und ist so schön flauschig, dass ich mich von Anfang an verliebt hatte. Oder mein metallic glänzender 80er-Jahre Body, den ich auf einer Kleidertauschbörse ergattert habe.
SEZ: Wo gibt es die besten Sachen in Stuttgart? Und wie findet man sie? Wann sind die besten Flohmärkte?
Nanni: Es gibt unheimlich viele Flohmärkte in der Gegend. Auf dem Herbstflohmarkt in der Innenstadt entdeckt man zum Beispiel viele tolle Sachen. Auch der Vintagemarkt, ein Laden in der Tübingerstraße, ist eine wahre Fundgrube. Wer nach etwas Speziellem sucht, wird bestimmt bei Kleiderkreisel fündig. Und was uns auch immer begeistert, sind öffentliche oder private Kleidertauschpartys. Diesen Freitag veranstalten wir mit Freunden auch wieder eine. Es ist ein schönes Gefühl, wenn jemand anderes von deinem alten Pulli hin und weg ist, der bei dir nur im Schrank verstaubt ist.
SEZ: Warum ist euch das Thema Fair Fashion und Second-Hand wichtig?
Nanni: Wer sich mit der Kleidungsindustrie beschäftigt, stößt sehr schnell auf unschöne Fakten. Das verdirbt einem irgendwie die Lust und Laune, shoppen zu gehen. Second-Hand und faire Labels sind da eine gute Alternative.
Natascha: Durch den Blog habe ich erst gemerkt, dass man auch mit kleinen Schritten etwas für sich selbst und somit auch für die Welt tun kann. Es geht mir aber auch darum, dass ich für mich entschieden habe, konventionelle Marken nicht mehr in dem Maße zu unterstützen, wie ich es noch vor einem Jahr getan habe. Diese Entscheidung versuche ich tagtäglich umzusetzen und das macht mich glücklich.