Einblicke in das erste Afrika-Forum Baden-Württemberg

Veranstaltende des Afrika-Forums am Ende des erfolgreichen Konferenztages (Foto: SEZ/ Sabine Hebbelmann)

Am 27. Oktober 2022 fand das erste Afrika-Forum Baden-Württemberg statt.

Gemeinsam das Narrativ verändern. Gemeinsam Partnerschaften neugestalten.

Die immer gleichen Bilder mit den immer gleichen Erzählungen: Gängige Afrikabilder stehen völlig zu Recht in der Kritik. Denn: Über den afrikanischen Kontinent wird leider oft nur in Stereotypen berichtet, die sich weitgehend kolonialer Bildmuster bedienen.

Erzählt wird immer noch gerne die Geschichte eines wohltätigen Europas, das einem vermeintlich rückständigen Afrika unter die Arme greift. Höchste Zeit, dieses Narrativ zu verändern! Ganz konkret auch hinsichtlich der Fragen: Wer macht Entwicklungspolitik in Baden-Württemberg? Wie wird der afrikanische Kontinent in Baden-Württemberg gesehen?

Zusammenarbeit mit Afrika wird immer wichtiger.

Die Expertise und die Partnerschaften zur Ausgestaltung dieser Zusammenarbeit sind in Baden-Württemberg bereits vorhanden. Mit dem 1. Afrika-Forum Baden-Württemberg bot sich dafür erstmals eine große Bühne und die Chance, Kooperationen neu zu gestalten.

Eine bedeutende und bislang wenig präsente Rolle spielt die afrikanische Diaspora im bürgerlichen Engagement für Partnerschaften mit Afrika. Um diesen Aspekt der Zusammenarbeit zu beleuchten fanden sich am 27. Oktober über 350 Menschen in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen ein. Weitere 100 Teilnehmende aus sieben verschiedenen afrikanischen Ländern waren online zugeschaltet. Dazu eingeladen hatten die Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit (SEZ) und das Forum der Kulturen gemeinsam mit elf Organisationen der Afrodiaspora, die sich für globale Nachhaltigkeitsthemen und gerechte Partnerschaften einsetzen.

Expertise der Afrodiaspora

Unter dem Motto „Changing the Narrative“ hatte sich die geballte entwicklungspolitische Expertise von Engagierten der Zivilgesellschaft, insbesondere von afrodiasporischen Organisationen und Vertretenden der Bundes- und Landespolitik versammelt. Sie diskutierten, welche neuen Weichenstellungen, Ansätze, Ideen und Werte globale Partnerschaften der Zukunft brauchen und setzten Themen für neue Narrative.

Dr. Rachid L’Aoufir, Vorsitzender der Afrikanisch-Deutschen Arbeitsgemeinschaft und von Transnational Corridors e.V., betonte: „Das Afrika-Forum aktiviert das Potential der afrikanisch-deutschen Zivilgesellschaft. Vertrauen zwischen den Stakeholdern wird aufgebaut. Wir müssen nun das Wissen der Diasporaakteure monetarisieren, die Vermittler der Diaspora stärken und wir müssen die kommunale Ebene erreichen. Hier spielt sich die Nachhaltigkeit des Handelns der Diasporaakteure ab. Das Afrika Forum muss institutionalisiert werden.“

Dem können wir uns nur anschließen, uns bei allen Teilnehmenden herzlich bedanken und uns schon heute auf das nächste, zweite Afrika-Forum Baden-Württemberg freuen. Bis dahin!

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