„Entwicklung beginnt vor Ort und da ganz zentral in den Kommunen“, sagte Philipp Keil bei der Eröffnung des 7. Stuttgarter Forums für Entwicklung (SFE). Der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) betonte in seiner Rede die Notwendigkeit lokaler Antworten auf die globale Verantwortung, die wir alle haben.
Die Covid-19-Pandemie zwinge uns zum Umdenken und dazu, auch Antworten auf die Frage zu finden, wo wir uns hin entwickeln wollen. „Mit dem diesjährigen Stuttgarter Forum für Entwicklung wollen wir Impulse geben und neue Wege finden, wie Entwicklungspolitik in den Kommunen künftig verstanden werden kann. Denn kommunale Entwicklungspolitik bedeutet, die Kommunen enkeltauglich zu machen.“
Prof. Chirine Etezadzadeh setzte sich in ihrem Vortrag intensiv mit den Kommunen der Zukunft auseinander. Sie stellte fest, es herrsche weltweit „eine Aufbruchstimmung, die wir nutzen müssen“. Wir hätten die Chance, unsere Wirtschaftsweise neu auszurichten und die Produktion in die Regionen und Kommunen zurückzuführen. Dies würde auch zu mehr Resilienz der Kommunen beitragen. „Wir brauchen resiliente Städte, wir brauchen eine Kultur der Resilienz, die auf gesellschaftlichem Zusammenhalt basiert“, so Etezadzadeh. Voraussetzung dafür ist Nachhaltigkeit: „Es gibt keine Nachhaltigkeit ohne Resilienz und keine Resilienz ohne Nachhaltigkeit.“
Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist eine smarte Infrastruktur; allerdings, so Etezadzadeh, dürfe die Digitalisierung nicht zu technischer Dominanz führen. Vielmehr sei eine digitale Konsumentenbildung und digitale Inklusion aller Altersgruppen eine Aufgabe der Kommunen. Diese Bürgerorientierung sei wichtig, denn nur so könne die Smart City der Zukunft gelingen. In Anbetracht der Datenmengen, die es für eine Smart City braucht, forderte sie: „Wir müssen in Deutschland dafür sorgen, dass Menschen selbstbestimmt und eigenstndig bestimmen, wie mit ihren Daten umgegangen wird.“ Dafür brauche es einen Ethikrat für Künstliche Intelligenz.