Etwa jeder sechste Mensch in Baden-Württemberg ist armutsgefährdet. Im baden-württembergischen Partnerland Burundi leben rund drei Viertel aller Menschen unterhalb der Armutsgrenze.
Armut in Burundi …
Armut in jeder Form und überall zu beenden ist das erste der 17 Sustainable Development Goals, der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Burundi, das Partnerland Baden-Württembergs, hat mit extremer Armut zu kämpfen, denn nahezu 75 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Die Weltbank definiert Armut absolut. Menschen gelten als extrem arm, wenn sie weniger als 1,90 US-Dollar pro Tag zur Verfügung haben. Dies bedeutet, dass Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden können. Die Definition der Weltbank hilft, Armutsquoten international vergleichbar zu machen. Jedoch ist Armut auch relativ und weit vielschichtiger, sie geht über das Finanzielle hinaus. Bildung, Gesundheit, Lebensverhältnisse, soziokulturelle und politische Teilhabe sind wichtige Faktoren für die Messung von Armut. In Burundi hat ein Großteil der Bevölkerung keine ausreichende Wasserversorgung und keine Elektrizität im Haushalt, die Erreichbarkeit von Gesundheitsinstitutionen und Schulen ist stark eingeschränkt.
… und Armut in Deutschland
Armut ist auch in Deutschland ein Problem. Fast jede beziehungsweise jeder Fünfte war im Jahr 2017 von Armut und sozialer Ausgrenzung gefährdet. Während in Burundi die Deckung der Grundbedürfnisse im Vordergrund steht, stellt sich in Deutschland vor allem die Frage, wie man trotz Einschränkungen an einem „normalen“ Leben teilhaben kann. Eine Person gilt unter anderem von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn ihr Einkommen unter der Armutsgefährdungsgrenze liegt. Armutsgefährdet sind demnach Personen, die ein Einkommen beziehen, das weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens entspricht. 2017 lag der Schwellenwert bei 13.152 Euro pro Jahr für Alleinstehende in Deutschland. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist jede sechste Rentnerin oder jeder sechste Rentner arm.